So
26
Jun
2022
In den letzten Monaten haben wir uns gemeinsam mit Dr. Karl-Heinz Köhler Gedanken darüber gemacht, wie wir die OWSK in Zukunft sinnvoll unterstützen können. In diesem Rahmen haben wir festgestellt, dass der Verein als „Zwischenstation“ den Unterstützungsprozess, unter anderem aufgrund des administrativen Aufwands, verlangsamt. Insofern finden wir eine direkte Zusammenarbeit mit Dr. Karl-Heinz Köhler und eine finanzielle Unterstützung der „Modellschulen für Afrika“ effektiver.
Auf der Mitgliederversammlung am 22. Dezember 2021 haben wir mit der erforderlichen Neun-Zehntel-Mehrheit beschlossen, den Verein "Friends of One World Secondary School Kilimanjaro e.V." aufzulösen. Nach einer Sperrfrist fallen alle verbleibenden Mittel der jetzigen Trägerorganisation der OWSK satzungsgemäß zu.
Selbstverständlich werden wir der OWSK nach wie vor verbunden bleiben und diese auch persönlich unterstützen – nur nicht mehr im Rahmen des Vereins. Und wir würden uns freuen, wenn auch Du die OWSK weiterhin förderst.
Mit der Auflösung des Vereins endet auch die Möglichkeit auf unser Spendenkonto zu überweisen. Alle Spenden sollten daher zukünftig direkt an die Trägerorganisation der OWSK überweisen werden:
Modellschulen für Afrika uG,
IBAN DE 94 4306 0967 8207 842500
BIC GENODEM1GLS (GLS Gemeinschaftsbank)
(Konto-Nr.: 8207842500, BLZ: 430 609 67)
Dr. Köhler ist Vorsitzender der Modellschulen für Afrika uG (Destouchesstr. 26, 80803 München, +49 8923710322) - damit kommt das Geld direkt der OWSK zu Gute. Wichtig: Spendenbescheinigungen können damit - nach wie vor - ausgestellt werden! Es ändert sich für eure Spende also nur wenig. Mehr Infos zu Modellschulen für Afrika uG finden Sie hier: http://africaschools.net/
Die ordnungsgemäße Auflösung des Vereins ist beim Amtsgericht Bochum eingegangen, sodass sich der Verein seit 10. Juni 2022 "in Liquidation" (i.L.) befindet.
Mi
22
Dez
2021
Liebe Freundinnen, Freunde und Förderer der One World Secondary School Kilimanjaro,
zum Ende des Jahres möchte ich mich bei Ihnen, bei Euch für die große Unterstützung im vergangenen Jahr bedanken. Diese Hilfe ermöglichte es uns, für die One World Secondary School Kilimanjaro auch im vergangenen Jahr trotz großer finanzieller Probleme ein qualitativ hohes Niveau zu gewährleisten. Das heißt z.B., dass wir die Gehälter für die Lehrkräfte und die anderen Angestellten regelmäßig auszahlen konnten, dass wir gute Nahrungsmittel in ausreichenden Mengen für die Schülerinnen und Schüler kauften, dass wir auch notwendige teure Geräte und Chemikalien für Versuche in den naturwissenschaftlichen Fächern anschafften, dass wir in angemessener Zahl Lehrbücher für die Jugendlichen erwarben und dass wir am Ende des Schuljahres für die Form IV eine schöne Abschiedsparty mit faszinierenden Gesangs- und Tanzeinlagen ermöglichten. Ohne Ihre großzügige Hilfe wäre das nicht möglich gewesen. Nochmals ein ganz großes Dankeschön!
Ein kleiner Jahresrückblick
Diese Form IV-Abschiedsparty am 27. November 2021 war für die gesamte Schule eine wunderbare Feier der Zusammengehörigkeit, der Erinnerung an erfreuliche und schwierige Zeiten, der Dankbarkeit und der Hoffnung auf eine gute Zukunft. Vorher hatten wir schon für die Form VI eine eindrucksvolle Abschiedsparty organisiert. Ein herausragendes Ereignis in diesem Jahr war nach langer Zeit die erste Voluntärin, Jessica Althusman, die Deutsch unterrichtete und sehr erfolgreich Hockey in unserer Schule etablierte. Außerdem unternahmen unsere Schüler*innen Exkursionen im Rahmen ihrer Projekte nach Kifaru und Mwanga, hatten die Lehrerinnen und Lehrer einen Ausflug nach Bagamoyo und wurden zwei digitale Partnerschaftstreffen mit dem Gymnasium Lappersdorf durchgeführt. Ein wichtiges Ereignis war auch die staatliche Inspektion der Schule, die ein super Ergebnis brachte. Ergänzend dazu organisierten wir eine großangelegte eigene Evaluation der Schule, über die ich im nächsten Newsletter berichten werde. Insgesamt können wir mit einer gewissen Zufriedenheit im Rückblick feststellen, dass es der Schulgemeinschaft der One World School gelungen ist, trotz Corona wieder ein lebendiges und spannendes Schulleben zu verwirklichen.
Zum Weiterlesen bitte dieses PDF herunterladen:
Mi
09
Dez
2020
Mi
10
Jul
2019
Was passiert bei einer Patenschaft?
Durch eine Patenschaft unterstützen Sie eine Schülerin oder einen Schüler der One World School. Sie haben persönlichen Kontakt zu ihrem Patenkind durch Briefe, E-Mails oder Besuche. Die Schule informiert Sie regelmäßig über die Entwicklung Ihres Patenkindes.
Wieviel kostet eine Patenschaft?
Es kommt jeder Cent direkt bei den Kindern an. Die Patenschaften sind steuerlich absetzbar. Wir stellen Ihnen Spendenquittungen aus. Bitte geben Sie dafür Ihre Adresse
an.
Warum gibt es diese Partnerschaft?
Die One World Secondary School ist eine einzigartige Schule in Tansania. Hier werden die Kinder respektiert und können in friedlicher Atmospäre ohne die in ganz Tansania übliche Prügelstrafe
heranwachsen und lernen. Sie werden individuell durch moderne Unterrichtsmethoden gefördert. Die Kinder lernen durch häufige Kontakte mit unseren deutschen Partnerschulen und durch
Jugendakademien in Deutschland oder in Kisangara andere Kulturen zu verstehen.
Das alles ist nur durch unsere Paten und Patinnen möglich. Sie verhelfen all den Waisen, Straßenkindern und den Kindern
aus armen Familien, die sonst keinerlei Bildungschancen hätten, zu einer gesicherten Zukunft.
Mi
09
Jan
2019
Die OWSK hat, unterstützt durch rund 15.000 EUR Spenden der Friends of OWSK e.V., im Jahr 2018 große Schritte nach vorne gemacht: Sie hat neue Klassenzimmer und Schlafsäle gebaut, um der bisher stetig wachsenden Schüler:innen-Zahl zu begegnen. Anfang 2018 kam die Form VI (vergleichbar mit der deutschen 12. Jahrgangsstufe) hinzu, welche im tansanischen Schulsystem die letzte Jahrgangsstufe darstellt. Mit nun ca. 150 Schülerinnen und Schüler ist die OWSK so groß wie nie zuvor. Besonders die für die Form VI benötigten neuen Schulgebäude stellte die Schule und damit auch uns als Unterstützerverein im Jahr 2018 vor eine große Herausforderung. Deshalb freut es uns umso mehr, dass wir erneut 15.000 EUR an die Schule weiterleiten konnten. Die Spenden kamen durch private Veranstaltungen, großzügige Spenden von Einzelpersonen und die Unterstützung der Partnerschulen der OWSK zusammen. Auch dieses Jahr gebührt ein besonderer Dank Verena Laufs, die als Ultraläuferin unermüdlich für die OWSK geworben hat. Vor allem ihre Internetpräsenz auf Instagram hat zu einer großen Reichweite und tollen Spenden für die Friends gesorgt.
Mit dem Schulleiter Dr. Köhler steht der Vorstand weiterhin in engem Kontakt und regelmäßig wird sich über den Fortschritt und die geplante Entwicklung der Schule ausgetauscht. Dr. Köhler bedankte sich herzlich für die zahlreichen Spenden und berichtete stolz von dem neuen schuleigenen Laden der OWSK, in welchem Stifte, Hefte, kleinere frische Gerichte sowie Süßigkeiten angeboten werden. Neben einer weiteren Einnahmequelle zur Finanzierung der Schule, sammeln die Schülerinnen und Schüler bei der selbstständigen Verwaltung des Ladens auch wertvolle Praxiserfahrung. Erfreut konnte Dr. Köhler auch berichten, dass die deutsch-tansanische Modellschule vom Goethe-Institut Tansania als PASCH-Schule auszeichnet und in ihr Netzwerk aufgenommen worden ist.
Für die Friends in Deutschland geht ein Jahr zu Ende, das von viel Verwaltung und Organisation geprägt war. Nach planmäßiger Prüfung (alle drei Jahre für Vereine) wurde zu Beginn des Jahres unsere Gemeinnützigkeit verlängert, Florence Schimmel und Vincent Koch sind zum Ende 2017 bzw. Anfang 2018 als Vorstände der Friends zurückgetreten und wir freuen uns nun die beiden ehemaligen Volontäre der OWSK Leila Almeida Forgas und Simon Jarvers im Vorstandsteam zu begrüßen. Neben des Vorstandswechsels hat sich auch der Verwaltungssitz geändert. Er liegt nun in der Kohlrauschstraße 2, 80805 München.
Der Vorstand blickt freudig ins kommende Jahr und ist gespannt auf die weitere Entwicklung der One World Secondary School Kilimanjaro in Tansania.
Der Verein „Friends of One World Secondary School Kilimanjaro e.V.” hat im Geschäftsjahr 2018 14.809,82 EUR Einnahmen erzielt. Der Verein hatte im Geschäftsjahr 2018 Ausgaben in Höhe von 12.110,91 EUR. Zu 99 % wurden die erhaltenen Spenden an die im Satzungszweck beschriebene deutsch-tansanische Modellschule „One World Secondary School Kilimanjaro“ (Träger: Modellschulen für Afrika gUG) weitergeleitet.
Di
13
Nov
2018
Gerade in afrikanischen Ländern, in denen die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen sehr hoch ist, sollte Entrepreneurship Education in allen Schulen angeboten werden, damit Menschen sich selbst eine wirtschaftliche Existenzgrundlage schaffen können.
Deshalb wurde an der OWSK das Projekt „Entrepreneurship Education“ ins Leben gerufen mit dem Motto „Don’t wait to get hired, hire yourself“.
Die Verbindung von Theorie und Praxis ist kennzeichnend für Entrepreneurship Education. So informieren sich die Schüler*innen z.B. über die Theorie der Marktforschung und wenden das Wissen praktisch an. Unsere Planung sieht vier Stufen der Entwicklung des Projektes vor:
Mittlerweile wurde Stufe 2 erreicht. Schülern*innen verwalten den Schulladen selbst und arbeiten in ihm eigenständig. Die Projektleitung hat unser ehemaliger Schüler und Volontär Manuel Selele inne.
Do
23
Aug
2018
Gemeinsam haben Fredi, Goodluck und Victor Bilder von ihrer Mitschüler:innen und dem Schulleben an der One World Secondary School eingefangen und zu einem stimmungsvollen Film geschnitten. Ein Schüler-gemachter Einblick in das Leben der deutsch-tansanischen Modellschule.
Mi
07
Mär
2018
Einmal jährlich findet in der Münchner Kreuzkirche der Weihnachtsbasar statt. Mehr als 80 Ehrenamtliche engagieren sich für den großen Second-Hand-Verkauf von Büchern, Schallplatten, Spielsachen, Kleidung und vielem mehr. Bei Bratwurst, Glühwein und Weihnachtsständen lockt das viele Besucher, sodass jedes Jahr mehrere tausend Euro eingenommen werden können. Diese verteilt das Organisationsteam auf verschiedene karitative Projekte im In- und Ausland. 2017 zum ersten Mal mit dabei: Die One World Secondary School Kilimanjaro! Und das gleich mit einer fantastischen Spendenhöhe von 2.900 EUR!
Die neu gewählte stellvertretende Vorsitzende der Friends, Leila Almeida Forgas, bedankt sich im Namen der Schülerinnen und Schüler der OWSK für die wunderbare Unterstützung: „Wir freuen uns über die großartige Hilfe bei der Finanzierung der Oberstufe unserer deutsch-tansanischen Modellschule. Für die umfängliche Ausstattung unserer Chemie- und Biologie-Labore, sowie den Neubau der Oberstufenklassenzimmer können wir jeden Euro brauchen. Besonders geehrt fühlen wir uns, da wir das erste Mal von der Kreuzkirche unterstützt werden – und dann gleich mit so einem hohen Betrag! Vielen, vielen Dank!
Di
20
Feb
2018
Seit drei Wochen ist die OWSK im Besitz eines großen Wasserfilters für die Produktion von sauberem und leckerem Trinkwasser an unserer Schule. Besonderer Dank gilt Anna Dissmann, die für einen Forschungsaufenthalt an unsere Schule gekommen ist und sich für die Anschaffung und Installation des Filters eingesetzt hat.
Bislang wurde das Wasser aus dem Hahn in der Küche abgekocht, um es zu Trinkwasser zu machen. Auf diese Weise wurden zwar alle Bakterien und Keime getötet, es blieb jedoch oftmals ein rauchiger Geschmack im Wasser. „Ich habe mich aus drei Gründen für den Nanofilter entschieden“, berichtet Anna, „Erstens, der rauchige Geschmack hat viele Schüler dazu verleitet, das dreckige Leitungswasser trotz seiner Gefahren zu bevorzugen. Auf diese Weise, kam es des Öfteren zu Beschwerden über Bauchschmerzen und mitunter musste die Krankenstation in Kisangara aufgesucht werden. Zweitens, haben viele Volontäre und Lehrer gekauftes Wasser bevorzugt und auf diese Weise viele Plastikflaschen in den Umlauf gebracht. Ich selbst versuche meinen Plastikkonsum (auch in Deutschland) zu gering wie möglich zu halten. In Tansania gibt es zwar eine Recyclingfirma in Dar Es Salaam, doch so richtig traue ich der Sache nicht und bin überzeugt, dass ein Verzicht auf Plastik immer die bessere Wahl ist. Drittens, der Nanofilter ist ein Projekt, das vom tansanischen Professor Herr Hilonga in die Welt gerufen wurde. Die aus seinem Produkt entstandene NGO, setzt sich für kostengünstigen Zugang zu Trinkwasser ein – das gekaufte Wasser können sich doch relativ wenige leisten. Mit der Investition in den Trinkwasserfilter von Herrn Hilonga unterstützen die Friends nun auch ein lokales Unternehmen. Diese Idee hat mir gefallen.“
Nach einiger Tüftelei und einer langen Suche nach genügend Wasserdruck ist der Filter nun in unserer Schule installiert und im 24-Stunden-Dauerbetrieb durchschnittlich rund 80 Liter pro Std. an sauberem und sicherem Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. „Schade ist nur“, führt Anna aus, „dass es insbesondere in letzter Zeit häufiger zu Engpässen in der staatlichen Wasserversorgung kam. Das heißt, dass wir manchmal nur Stunden aber auch zum Teil Tag(e) unseren Wasserkonsum nicht durch die dafür vorgesehenen Tanks bestreiten konnte. Das führt auch dazu, dass wir kein Trinkwasser haben. Ich denke es ist wichtig, eine unabhängigere Wasserversorgung an der Schule zu haben, sodass wir auch gut einen drei bis vier tagelangen Ausfall entspannt überstehen können.“
Aus diesem Grund hat Anna nun den länger geplanten Bau eines 40.000 Liter Tanks in dem neuen Gebäudekomplex in Angriff genommen. Da diese Investition jedoch etwas größer ist als der Filter, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr uns in diese Plan unterstützen würdet. Alle Informationen zu der Aktion haben wir euch in den anliegenden Flyern zusammengefasst.*
Da ein funktionierendes Wassersystem sehr wichtig für alle Bereiche unserer Schule ist, hoffen wir, möglichst bald mit dem Bau beginnen zu können. Wir freuen uns darauf, diese Projekt gemeinsam mit eurer Hilfe zu ermöglichen.
Wir freuen uns über Ihre Spende als Überweisung oder Dauerauftrag an Friends of OWSK e.V.:
Friends of One World Secondary School Kilimanjaro e.V.
IBAN: DE47 430 601 290 630 306 100
BIC: GENODEM1BOC
Volksbank Witten Bochum eG
Selbstverständlich sind wir auch auf "modernem Weg" erreichbar und nehmen Spenden gerne per Paypal entgegen. Ein Klick auf den untenstehenden Button leitet Sie weiter!
* Wie immer stellen wir gerne Spendenbescheinigungen aus. Bedenkt bitte, dass diese erst ab einer Summe von 200 € nötig ist. Falls ihr eine solche wünscht, gebt bitte die entsprechenden Kontaktdaten mit als Überweisungsbetreff an.
Mo
02
Okt
2017
Louis Jarvers, Gründer der Friends, wurde für sein Engagement um die One World Secondary School Kilimanjaro von der Stiftung „Filippas Engel“ ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung auf Schloss Sayn überreichte Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein dem Wittener Studenten den mit 1000 Euro dotierten Ehren- und Förderpreis der Stiftung, die bereits zum 14. Mal junge Europäer_innen für ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement auszeichnet.
Louis Jarvers freut sich: „Ich bedanke mich im Namen aller Friends für die herausragende Auszeichnung und freue mich, dass das Preisgeld selbstverständlich als Spende der One World Secondary School zu gute kommt. Besonderer Dank gilt unserem Mitglied Luisa Wunderer, die auf die Ausschreibung aufmerksam wurde und mich vorgeschlagen hat!"
Mo
18
Sep
2017
Ab wann ist Tradition? Eine Frage, die sich die „Knöbel-Wiesn“ im Lehel so langsam stellen muss. Bereits zum fünften Mal veranstaltet die Knöbelstraße parallel zum Trachtenumzug in München ihr alljährliches Nachbarschaftsfest. Seit Anfang an mit dabei: Selbstgebrautes Wiesn-Bier aus der Knöbelstraße 29 – neuerdings mit eigenem Namen „Knoebeley“, Bierfilz, Kappis und T-Shirts. Auch seit Anfang an mit dabei: Die Friends, an die der Inhalt der Spendentöpfe, sowie der Erlös aus Merchandise-Artikeln, geht. Aber selbstverständlich bleibt das Geld nicht bei den Friends, sondern wandert von dort in die vertrauensvollen Hände von Dr. Karl-Heinz Köhler, der an der One World Secondary School Kilimanjaro in Tansania mehr als 150 Schülerinnen und Schülern eine moderne, weltoffene Bildung ermöglicht.
Über die enge Verbindung von Tradition und Fortschritt ist man sich auch auf der „Knoebeley“-Straße bewusst, denn fast jedes Jahr mischt sich hier eine Neuerung zum altbewährenten Biertrinken. Dieses Mal: Bier vom Fass. Nachdem die letzten Jahre die Hopfenkaltschale aus der Flasche serviert wurde, musste (und wollte) diesmal umproportioniert werden. Immer mehr Besucher_innen und durstige Kehlen forderten: Rollt das Fass rein! Kühl und karbonisiert musste das eigene Wiesnbier aus dem Fass noch besser geschmeckt haben, denn die Freunde und Verwandten trunken mehr denn je: 150 Liter.
Im Namen der One World Secondary School Kilimanjaro und ihrer Schüler_innen bedanken wir uns sehr herzlich beim Brauerpaar Margret und Andreas und den vielen weiteren Helfern für 400 EUR Spende und das Ausrichten & Möglich-Machen des Jahrhighlights in der Knöbelstraße. Danke, dass auch dieses Jahr der Blick über den eigenen Tellerrand und die Landesgrenzen hinauswandert und der OWSK beim Ausbau ihrer Chemie-Labors für die Oberstufe in Tansania zu Gute kommen! Wir sind gespannt, welche Neuerung uns nächstes Jahr überrascht und hoffen die Tradition fortsetzen zu können.
Do
20
Apr
2017
Auf die freundliche Einladung des Rotaract Clubs Aachen (die Jugendorganisation des Rotary) hin, haben die Friends einen Vortrag über die One World Secondary School Kilimanjaro, die Arbeit vor Ort und das Land Tansania gehalten.
Unter reger Teilnahme der rund 25 Mitglieder des Klubs berichtete Vorsitzender Louis Jarvers über die Anfänge des Projekte und die aktuellen Entwicklungen. Im vergangenen Jahr konnten die Friends rund 12.000 EUR an das euro-afrikanische Schulprojekt überweisen. Die Mittel wurden hauptsächlich für den Ausbau des Chemie- und Biologie-Labors verwendet.
Der Rotaract Club, der nach 45 min Vortrag noch eine halbe Stunde ausgiebige Fragen zum Projekt, der Mittelverwendung und dem Lehren und Leben in Tansania stellte, spendete schon vor der Einladung eine dreistellige Summe an die Friends. Für diese tolle Unterstützung danken wir sehr und freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit!
Fr
24
Feb
2017
Ein Ultra-Lauf ist eine Strecke länger als 42 km. Das heißt, mehr als Marathon-Distanz. Was für viele von uns schon mit dem Fahrrad nach einer großen Plackerei anhört und im Idealfall mit dem Auto überwunden wird, ist für Verena Laufs eine sportliche Herausforderung auf den Beinen. Sie läuft solche Ultra-Läufe: 50, 70 oder 115 km, in fünf, sieben oder eben 36 Stunden.
Das klingt unglaublich, ist aber wahr. Und noch besser ist, dass sie im Jahr 2017 für die One World Secondary School Kilimanjaro läuft. Das heißt: Sie selbst spendet für jeden gelaufenen Kilometer 0,10 EUR - egal ob Trainings- oder Wettkampfkilometer. Und darüber hinaus begeistert sie weitere Leute ihr gleich zu tun, um so eine möglichst große Spendensumme in diesem Jahr zu erwirken. Unterstützung bekommt sie dabei natürlich von den Friends, aber auch ihr Arbeitgeber ist begeistert und fördert ihr Engagement.
Die Idee ihre Leidenschaft fürs Laufen mit der Unterstützung der OWSK zu verknüpfen, entstand in und nach einem Tansania-Urlaub im vergangenen Jahr. Wie viele Touristen, die im Land selbst mit den extremen Unterschieden und der spürbaren Ungleichheit konfrontiert werden, war auch Verena von ihrem Besuch in Ostafrika sehr beeindruckt und gleichzeitig bewegt, etwas zu bewegen. Schnell war die OWSK gefunden und gemeinsam gehen nun die Läuferin und die Schulförderer an den Start, um die Bildung in Tansania weiterzuentwickeln.
Aktuelles und Infos zu Verena, sowie zum Spenden gibt es regelmäßig in unserem Blog, sowie unter: www.verena-laufs.com
Ihre großen, geplanten Läufe in 2017:
- MIUT (Madeira Island Ultra Trail ;115 Kilometer mit 7100 Höhenmeter) vom 22.-24. April 2017
- Neander-Rally 2017 (Ultra-Run; 50 Kilometer mit 1600 Höhenmeter) am 04.06.2017
- ZUT (Zugspitz Ultra Trail ; 100 Kilometer mit 5400 Höhenmeter) vom 16.-18. Juni 2017
- Walser Trail Challenge (Widderstein Trail ; 15 Kilometer mit 980 Höhenmeter) am Samstag den 29.07.2017
- Kilimanjaro Stage Run 2017 als erste deutsche Frau (260 Kilometer, ein Etappenlauf in 8 Tagen um den Kilimanjaro) vom 19.-29. August 2017
- und einige weitere!
Zum Spenden:
- Flexibles Spendenkonzept: pro Kilometer, pro Lauf oder einmalig!
- Einfach, unkompliziert und sicher per Überweisung an den gemeinnützigen, deutschen Förderverein Friends of OWSK e.V.
- Jeder Cent geht direkt an die One World Secondary School Kilimanjaro!
- Spendenbescheinigungen gerne auf Anfragen und automatisch ab 200,- EUR Unterstützung!
Friends of One World Secondary School Kilimanjaro e.V.
IBAN: DE47 430 601 290 630 306 100
BIC: GENODEM1BOC
Volksbank Witten Bochum eG
Stichwort: Verena lauft
Wir freuen uns riesig über das Engagement und wünschen Verena allseits einen sicheren Tritt sowie viel Spaß bei den Läufen in 2017! Vielen Dank!
Fr
10
Feb
2017
Do
22
Dez
2016
Während in Tansania um den Jahreswechsel meist die große Regenzeit anfängt, ist es in Deutschland nasskalt oder gar verschneit. Diesen klimatischen Unterschieden zum Trotz geht die Arbeit für die One World Secondary School Kilimanjaro in beiden Ländern unvermindert weiter: In Deutschland können die Friends of OWSK e.V. für 2016 eine Rekord-Spendensumme von 11.000 EUR verkünden und stehen schon wieder gemeinsam mit der Münchner Partnerschule, dem Oskar-von-Miller-Gymnasium, auf dessen Weihnachtsbasar, um über die euro-afrikanische Modellschule zu berichten, vom gemeinsamen Austauschprogramm zu schwärmen und den Erlös der Spendenverkäufe nach Tansania zu spenden. 250 EUR aus dieser Aktionen erscheinen im Hinblick auf mehr als 11.000 EUR Spenden über das Jahr 2016 nicht viel – doch geht es um jeden einzelnen Euro, der die OWSK in Tansania erreicht! Er kann viel bewegen und uns helfen, mehr Schülerinnen und Schüler an der One World Secondary School Kilimanjaro zu fördern.
Auf die häufig gestellte Frage, was denn genau durch das Geld gefördert werde, kommt vom Schulleiter, Dr. Karl-Heinz Köhler, die prompte Antwort, die er zum Jahresende mit dem neuen Newsletter an Freunde und Unterstützer versendete: Das neue Labor für die Form V sei fertig! Pünktlich zu Beginn der ersten Oberstufenklasse im Januar können dort die Fächer Biologie, Chemie und Physik intensiviert werden – ein wichtiger Bestandteil der A-Levels, dem Abitur-Äquivalent in Tansania.
Erst im Herbst hatten die Schülerinnen und Schüler der neuen Form V ihre O-Levels geschrieben, das Pendant zur Mittleren Reife in Deutschland, das gleichzeitig die Zulassung zu Oberstufe bedeutet. In einer bunten Feier wurden die geschriebenen Examen bejubelt.
Auch auf der pädagogischen Seite hat die Schule in 2016 große Schritte nach vorne gemacht. Dr. Köhler hielt zum ersten Mal gemeinsam mit Lehrern der Nachbarschulen Fortbildung für eine „prügelfreie“ Erziehung ab. Diese hatten sich bis dahin strickt gegeben andere Herangehensweisen geweigert – nun gibt es einen ersten Austausch und gemeinsame Versuche Erziehung ohne Schlagen umzusetzen. Darüber hinaus schafften Dr. Köhler und seine Frau eine engere Vernetzung in die bildungspolitischen Strukturen Tansanias und reisten als Experte gemeinsam mit drei Schülern zu einem Austausch in den Senegal und als Dozenten zu zwei Universitäten in Deutschland. Details und weitere Informationen zur Arbeit an der OWSK finden alle Interessierten im rechts verlinkten Newsletter. Wer diesen gerne direkt erhalten möchte, kann sich in das untenstehende Formular eintragen.
Während es in Deutschland an der ein oder anderen Stelle wirklich Winter wird und in Tansania auf den großen Regen gewartet wird, feiern Europäer wie Afrikaner – oft gleich welcher Religionen – eine Zeit der Familie, der Besinnlichkeit und des Jahreswechsels. Wir möchten uns in dieser Zeit im Namen der Schule, aller Schülerinnen und Schüler und aller Unterstützenden für ein großartiges 2016 bedanken! Danke für Ihre Spenden und Ihr Engagement – wir wissen, dass es ankommt und wir wissen es zu schätzen.
Neben vielen Informationen, die wir hier auch 2017 zur Verfügung stellen, hoffen und freue wir uns über viele Spender, die weiterhin das Projekt „One World Secondary School Kilimanjaro“ ermöglichen! Herzlichen Dank!
Sa
29
Okt
2016
Jetzt kommt wieder die holde Weihnachtszeit mit all den tiefen Griffen ins Portemonnaie, um die Armen dieser Welt zu unterstützen Das ist prinzipiell absolut richtig und gut so. Über sammeln Kirchen und Hilfsorganisationen enorme Summen – von denen wir an der OWSK nur träumen können und von denen wir sehen, wohin das Geld wandert: In dicke, weiße Jeeps, mit denen hier durch die Lande gefahren wird.
Aber woher dieser Zynismus? Neulich hatten wir nämlich eine persönliche Erfahrung, wie Charity hier in Afrika funktionieren kann, aber selbstverständlich nicht muss!
Ein junger Mann kam auf unser Schulgrundstück und bat freundlich um Fotos von Amiri, dem Sohn unserer lieben Haushälterin. Auf meine Frage, wozu er die brauche, sagte er, für Amiris Donor. Er zeigte mir ein buntes vorgedrucktes Dankesblatt mit Sonnen und Blumen und mit weißen Stellen für Fotos. „Oh, er hat einen Donor, wunderbar, seit wann?“ fragte ich ihn. „Seit Amiri drei Jahre alt ist.“ „Und wo ist das Geld?“ – „Mmmh, der Donor schickt nicht jedem Kind Geld, er unterstützt aber das ganze Dorf.“
Da wurde mir klar, was dort gespielt wurde und ich holte Amiris Mutter und zwei Schüler zum Übersetzen. Ich forschte nach. Upendo, Amiris Mutter, stand neben mir und ich ließ ihr jedes Wort übersetzen. Ich sah sie zum ersten Mal, seit wir hier leben, richtig ärgerlich und sie sagte, seit Amiri ganz klein sei, würden immer wieder Fotos von ihm gemacht, und außer einen Stück Seife und einer Flasche Öl ab und zu hätte sie nie etwas bekommen. Einer der Schüler sagte, sie machen das gleiche mit seinem Bruder, der außer einem Schreibheft und einem Stück Seife (und das ist auch in Tansania nicht wirklich viel wert!) noch nie etwas bekommen habe, und bei ganz vielen Schülern im Dorf sei das genauso. Alle sind wütend auf diese große, weltberühmte Organisation mit vielen Prüfsiegeln und Plaketten!
Auf Nachfragen bei den Lehrern und den Leuten hier um uns herum wurde klar, dass alle das wissen und sauer sind, weil die Leute dieser Organisation mit dicken Jeeps herumfahren und sich nach und nach von den Spendengeldern feudale Häuser gebaut haben – easy life!
Für uns schien klar: Wo sonst soll das Geld hinfließen, wenn nicht in die teuren Jeeps, wenn viele, viele Fotos gemacht werden, professionell um Spenden geworben wird und dann die Kinder pro Jahr höchsten mit einem Stück Seife und einer Flasche Öl unterstützt werden?
Uns macht das wirklich wütend! Denn dahin gehen dann manche Gelder, die jetzt in der Weihnachtszeit gutgläubig und in guter Absicht für die Schulausbildung von Bedürftigen gespendet werden. Die Spender fühlen sich wegen all der Prüfsiegel sicher, bekommen zum Beweis, dass alles in Ordnung ist, nette Fotos auf den Blättchen mit Sonne und Blümchen und sehen ihre Patenkinder strahlend in schmucker, sauberer Schuluniform, die in unserem Fall komplett durch die tollen Spendern der One World Secondary School Kilimanjaro bezahlt werden. Diese Spender sind es, die wirkliche Unterstützung leisten, beispielsweise für Amiri, der sich wirklich macht, Spaß an der Schule hat und einfach ein cleverer Junge ist!
Und hier an der OWSK? Hier gibt es keine Jeeps! Überhaupt kein Auto, wir als Schulleiter in einem einfachen gemieteten Haus ohne Warmwasser und Kühlschank, aber dafür geht jeder gespendete Cent direkt in die Schule und zu den Kindern – und wenn es einmal knapp wird, stecken wir eigenes Geld dazu, weil uns die Schüler das Wichtigste sind!
Unser Appell für all die lieben Spender da draußen: Bitte überlegt euch genau, wohin ihr euer weihnachtliches Spendengeld gebt!
Mo
10
Okt
2016
Unsere Volontärin Tina: ist 23 Jahre jung
und studiere derzeit in Cottbus den Studiengang
"Soziale Arbeit". Sie verbringt ihr Praxissemester
an der OWSK in Tansania.
Ende August bin ich gemeinsam mit einer Freundin an der One World Secondary School von Karl-Heinz und Swantje Köhler angekommen. Wir waren ziemlich geschlaucht von der weiten Anreise und da wir die Nacht davor nicht geschlafen haben, sondern uns in Berlin die Zeit bis zum Abflug um 6:00 Uhr morgens, mit Freunden vergnügt haben. Da kam uns die herzliche Begrüßung bei den Köhlers gerade recht! Spät am Abend zeigten sie uns unser Zimmer, wir haben noch das Moskitonetz aufgehängt und sind dann todmüde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag nach einen leckeren Frühstück mit Sconsis (leicht süße, handtellergroße Hefeteigbrötchen), vielerlei Obst und frischer Milch vom Bauern nebenan, kam Phillip, der zweite Volontär. Nach einer Tasse Tee wurde uns das weitläufige Schulgelände gezeigt. Beim Rundgang lernten wir ein paar Schüler und die Lehrer kennen. Die Schul- und Wohngebäude sind sehr einfach, aber mit Liebe eingerichtet und man merkt, wie viel Mühe sich die Köhlers geben den Kindern Wissen, wichtige Kompetenzen und Selbstbewusstsein zu vermitteln.
Den zweiten Tag beginnen wir wie alle anderen um 7:15 Uhr im Haus der Köhlers zum Frühstück. Bei der Morgenparade werden die deutsche Nationalhymne und die Schulhymne gesungen. Für die Schüler geht es in die Klassenräume und wir bekommen noch eine Besichtigung der Primary School nebenan. Danach heißt es Abschied nehmen für drei Wochen, denn wir brechen schon wieder auf: Meine offizielle Tätigkeit hat noch gar nicht begonnen, sondern wir planten gleich zu Beginn drei Wochen ein, um das Land kennenzulernen. So ging es los Richtung Tanga. Phillip und Daudi (der Erzieher der Jungs) begleiten uns noch bis zur Hauptstraße, wo der Bus abfährt. Die Wartezeit (kann schon einmal länger sein in Tansania, ganz nach der Einstellung „polepole“ – „langsam“) ist aber nicht so schlimm, da der Schuhmacher an der Straße leckere Mandasi (fettige Krapfen) verkauft und gutes Englisch spricht. Und dann kommt auch schon der Bus.
Nach unserer dreiwöchigen Reise (Kisangara – Tanga – Dar es Salaam – Sansibar – Arusha – Safaritour – Moshi – Kisangara), um das Land und die Leute etwas zu beschnuppern und Swahili-Grundkenntnisse zu erlernen, kam ich gemeinsam mit Phillip, mit dem ich mich in Moshi getroffen hatte, mit großer Vorfreude zurück an die One World Secondary School. Natürlich richtig tansanisch, erst mit einem vollgestopften Daladala (Autobusse) und dann mit dem Bodaboda (Motorrad) inkl. ganzem Gepäck. Am Sonntagmorgen habe ich dann mein Zimmer geputzt, nach meinen Vorstellungen eingerichtet und mit Leben gefüllt! An dieser Stelle noch vielen Dank an die Volontäre Leila und Simon, welche das Zimmer mit selbstgebauten Ablageflächen verschönert haben! Am Nachmittag kamen dann die ersten Schüler zurück an die Schule. Das Gepäck musste kontrolliert werden, ob unerlaubte Dinge mit eingepackt wurden und das Schulgeld wurde eingesammelt. Dabei konnte ich mir schon ein paar Namen einprägen. Der Montagmorgen begann dann mit einer Einführung in meine Zeit durch Karl-Heinz, welche Aufgaben von mir übernommen werden und ich wurde gefragt, wie ich mir dir Zeit an der Schule vorstelle. Dabei wurden auch die ersten Projektpläne geschmiedet.
Eine tägliche Aufgabe der Volontäre besteht in der Begleitung der Studytime, die erste beginnt um 17:00 Uhr. Ich begleite Form I und Form II in Mathematik. Dazu habe ich mir die Übungsbücher aus der Bibliothek geholt, und vom Mathelehrer Boniventure Tests geben lassen. Die meisten Schüler/innen sind sehr lernwillig und verstehen schnell, und mit ein bisschen Schokolade oder Gummibärchen klappt sogar schon der pünktliche Beginn.
Eine andere Aufgabe ist die Begleitung zum Sport am Mittwoch und Samstag. Ich habe es wirklich geschafft die Mädchen aus sich herauszuholen und zum Bewegen zu bringen. Die meisten sind leider sehr unsportlich und unbeweglich für ihr Alter! Wir machen Übungszirkel, laufen jetzt auch schon mehrmals um das Fußballfeld oder machen Spiele mit Bällen oder der Frisbee. Ansonsten werden die Schüler/innen am Wochenende in die verschiedenen Kirchen gebracht. Ich kann wirklich empfehlen sich alle Kirchen anzuschauen, denn jede ist anders und hat ihren individuellen Charme. Man bekommt auch schon mal eine Papaya vom Pfarrer geschenkt, oder wird nach Eintragung ins Gästebuch mit Namen aufgerufen und darf die Kirchengemeinde begrüßen.
Meine Aufgabe ist zudem die Betreuung der kranken und verletzten Schüler/innen. Da ich examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin bin, kann ich die Situationen sehr gut einschätzen und den Kindern die richtigen Medikamente geben. Meist sind es kleine Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Pilzinfektionen oder kleinere Wunden, die sich sehr gut an der Schule ohne Arzt behandeln lassen. Einmal war ich bis jetzt in der Health Station in Kisangara, hoffe dabei bleibt es auch, denn deren Diagnosestellung, sowie die Gabe der Medikamente ist sehr fragwürdig.
Am Wochenende ist dann Zeit für Projekte. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht 11 Schüler/innen zu Schulsanitätern auszubilden. Ich vermittle ihnen theoretisches Wissen und richtiges Handeln bei Kreislaufproblemen, beim Auffinden einer bewusstlosen Person und bei Nasenbluten oder Wunden. Je nach Problem zeige ich ihnen praktische Übungen, die sie anschließend gegenseitig an sich oder am Objekt üben. Außerdem geht es um gesunde, ausgewogene Ernährung und um die Prävention, sowie um den angemessenen Umgang mit harmlosen Erkrankungen (Bauchschmerzen, Halsschmerzen, Durchfall), die man auch ohne Medikamente behandeln kann.
Für die Zeit zwischendurch und um den Schulalltag zu entfliehen, habe ich die Slackline auf dem Schulgelände montiert. Das bereitet sogar den Lehrern Spaß und führt alle zusammen. Da kommt es auch schon einmal zu einem Wettstreit, wer es am häufigsten schafft von dem einen Baum zum andern zu laufen oder die meiste Kraft in den Armen hat und sich von der Slackline hochdrücken kann.
Die Schüler/innen sind wirklich alle wundervolle, aufgeschlossene und interessierte Jugendliche mit denen man sehr gut arbeiten kann und viel Spaß hat. Mit Karl-Heinz und Swantje Köhler kann man sehr gut reden und eigene Vorstellungen mit viel Unterstützung umsetzen. Deshalb bin ich wirklich glücklich an der One World Secondary School mein Praxissemester verbringen zu dürfen!
Di
20
Sep
2016
Alle Jahre wieder – zwar ist zum Glück noch nicht Weihnachten, aber auch die "Knöbel-Wiesn" jährt sich alle zwölf Monate im Münchner Lehel! Mit mehr als 130 Litern selbstgebrautem Bier, 100 Brezn und über 6 kg Leberkas feiern die Nachbarn und Freunde der Knöbelstraße den Einzug der Wiesnwirte auf das Oktoberfest. Während nebenan Schaulustige und Besucher aus aller Welt den Festzug bei strömendem Regen bejubeln, sitzen die Knöbelaner gut verpackt im eigenen Festzelt.
Das Bier schmeckte dank des eigenen „Knoebeley“-Etiketts und des frischen „Wiesnbier“-Stempels noch ein wenig besser als im Vorjahr und die "Knöbel-Freunde" luden zu Speis' und Trank auch gerne neugierige Passanten in das Bierzelt auf dem Bürgersteig. Diese Münchner Gastlichkeit endete nicht an der Stadtteilgrenze des Lehels. Im Gegenteil: Tansanische Stoffe und „Scheinwerfer-Töpfe“ auf den breiten Biertischen regten die Gäste zum fleißigen Spenden für die Modellschule in Ostafrika an. Nach dem Motto der Festwirte Andreas und Margret „Es soll rascheln, nicht klimpern“ ließ sich die gesellige Runde von über 80 Leuten nicht lumpen und spendete 500 EUR an die OWSK. Wir bedanken uns im Namen aller Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, sowie des ganzen „Friends“-Teams für die herzliche Unterstützung und freuen uns auf eine sichere, fröhliche und weiterhin gastliche Wiesn in München! Bis zum nächsten Jahr!
Fr
26
Aug
2016
Geld, Geld, Geld - es scheint, als drehe sich alles darum. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt. Fakt ist, ohne Geld geht nichts. Auch nicht in Tansania, gerade nicht an der One World Secondary School Kilimanjaro: Denn Möbel, Lernmaterialien, das tägliche Essen und viele weitere Anschaffungen kostet "hela nyingi" (Suaheli für "viel Geld").
Das Schöne ist aber nun: Mit Geld geht dann wirklich was. Bei unseren Schülerinnen und Schüler geht das Lernen mit gutem Equipment besser, der Bau neuer Schulgebäude geht voran und die Bezahlung von Lehrerinnen, Betreuern und Köchen geht in das Auskommen von Leuten aus der Region.
Alltag, Arbeit und viel Dankbarkeit zeigen die Bilder, die uns vor einigen Tagen von der OWSK erreicht haben. Sie zeigen auch, wohin das Geld der Friends of OWSK, das Geld der Förderer und das Geld der vielen Unterstützer fließt: Zu den Schülern, den Lehrern und in eine gute Ausbildung der jungen Tansanier! Vielen Dank!
Mo
25
Jul
2016
„Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“ – Auch wenn unser kleiner Brotbackofen keine Stadt der Antike ist, so stellte sich das Projekt doch als zeitaufwendiger heraus als gedacht. Außerdem gab es neben dem Ofen noch viele andere Aufgaben für uns Volontäre, wie beispielsweise das Organisieren der Begegnungsreise mit Gymnasium Lappersdorf Ende Mai. Sowohl die Planung als auch die zwei Wochen des eigentlichen Austausches, waren sehr cool und haben unglaublich viel Spaß gemacht. Den Ofen weiterbauen konnten wir in der Zeit allerdings nicht. Deshalb sind wir umso glücklicher darüber, dass wir in den letzten paar Wochen unseres Volontariats, dass Projekt Tanuru erfolgreich und vor allem vollständig abschließen konnten.
Nachdem es in Teil I hauptsächlich um die Überlegungen zum Beginn des Projekts und die Schwierigkeit der Beschaffung der Materialien ging, wollen wir in Teil II für alle Interessierten genauer die Planung und den eigentlichen Bau des Ofens beschreiben. Vielleicht entstehen ja bald auch in ein paar deutschen Hintergärten Brotbacköfen nach Kisangara-Prinzip (Patent beantragt).
Schritt 1 – Idee und Planung:
Das Ziel am Ende mit dem Ofen täglich über 150 Sconsi backen zu können, legte schon einmal fest, dass es ein relativ großer Ofen werden musste. Die ursprüngliche Idee war zunächst ein einfaches Backgewölbe, in welchem zuerst ein Holzfeuer für 2-3 Stunden gemacht werden muss bis die Wände ausreichend Hitze für den Backvorgang gespeichert haben. Auch wenn das die traditionellere Bauart eines Holzbackofens ist, entschieden wir uns für eine Variante, bei der über dem Feuer auf Bodenhöhe ein altes Ölfass liegt und als Backraum dient. Aus unserer Sicht hatte diese Version zum einen den Vorteil, dass man nur eine ca. 10 minütige Vorheizphase hat und zum anderen, dass in dem Backraum selbst nie Feuer und somit auch kein Rauch ist, was uns auf langfristige Sicht gesünder erschien.
Da wir in Kisangara keine Möglichkeit hatten an feuerfesten Mörtel zu gelangen, bauten wir den Ofen mit einfachem Lehmmörtel. Um diesen vor Regen zu schützen, mussten ein Unterstand und natürlich ein geeignetes Fundament entstehen.
Unsere Material-Liste:
Fundament:
Unterstand:
Ofen:
Schritt 2 – Fundament und Unterstand:
Für das Fundament haben wir mit großer Unterstützung einiger Schüler eine 30 cm tiefe Grube ausgehoben. Für die Pfosten gruben wir nochmal 20 cm tiefer und betonierten diese dann ein. Anschließend wird die Grube mit den Natursteinen (je größer, desto besser) ausgelegt und mit dem Zement-Sand-Gemisch aufgefüllt bis alle Steine restlos bedeckt sind. Das Baustahlgitter kommt 2-3 cm unter die Oberfläche an die Stelle, an der später der Ofen stehen soll. Unser Schüler Amiri hat das Ganze zuletzt noch mit sehr viel Geschick und Geduld zu einer ebenen Fläche verstrichen.
Ähnlich wie das Fundament, haben wir uns die Überdachung von der tansanischen Bauweise abgeguckt. Eine einfache Holzkonstruktion auf welche anschließend das Wellblechdach genagelt wird. Besonders die letzte Platte des Wellbleches zu befestigen stellte sich zwar schwieriger heraus als gedacht, aber nach ein paar Verrenkungen war alles bereit für den eigentlichen Ofen.
Schritt 3 – Bau des Ofens:
Der untere Teil des Ofens war verhältnismäßig einfach. Ganz nach unten kamen eine Schublade für die Asche, darüber ein Gitterrost und eine Tür, durch welche man später das Feuerholz nachlegt. Neben das Gitter, also da, wo das eigentliche Feuer sein würde, platzierten wir lieber Natursteine als Ziegelsteine. Zwar sind diese in Tansania recht billig (200 tansanische Schilling = 16 ct pro Stück), jedoch werden sie nur amateurmäßig in privater Produktion gebrannt und brechen dementsprechend leicht. Nachdem der Brennraum fertig war, ging es an das fröhliche Mauern. In der Mitte setzten wir noch Metallstangen ein, auf denen später das Fass über dem Feuer liegen sollte und mit Hilfe eines Lehrgerüsts aus Holz und einem Gitter, bauten wir das Gewölbe nach romanischem Prinzip.
Als Backraum benutzen wir ein altes Ölfass, welches wir nach Ausbrennen und Saubermachen mit einer Konstruktion für Backbleche im Innenraum versahen. Den Deckel ließen wir schon in Mwanga abfelxen und benutzen ihn mit ein paar Scharnieren als Backofentür. Der letzte Schritt war das Einsetzen des Fasses und das Abdichten des Brennraums. Als kleinen Zusatz setzten wir noch aus Zement gegossene Buchstaben in die Rückseite des Ofens, damit auch die OWSK bekannter wird, wenn die Bilder des Ofens im Internet erst einmal die Runde machen würden.
Schritt 4 – Backen:
Nach den doch fast zwei Monaten Bau des Ofens waren wir natürlich sehr gespannt wie gut die selbstausgedachte Konstruktion wohl funktionieren würde. Zunächst brannten wir den Ofen mit einem etwas kleineren Feuer ein und hatten noch gar nicht die Absicht etwas zu backen. Da allerdings unsere Köche mindestens genauso aufgeregt waren wie wir, machte uns Koch Mathiasi eine kleine Schüssel voll Sconsi zum Testen. Wir schoben also die paar Teigkugeln in den vorgeheizten Ofen und holten nach ca. 40 Minuten zusammen mit einem verführerischen Duft unsere ersten gold-gelb gebackenen Sconsi aus dem Ofen heraus. Die Schüler waren natürlich auch sehr neugierig und wollten die neuartigen Sconsi probieren und so waren alle in wenigen Minuten schon verputzt, was sowohl den Schülern als auch uns ein breites Lachen ins Gesicht zauberte.
Am nächsten Tag ging es dann daran mit den extra für den Ofen maßangefertigten Blechen alle 150 Sconsi für die ganze Schule zu backen. Wir machten die Erfahrung, dass bei zwei Blechen gleichzeitig, das untere Blech von unten und das obere von oben zu viel Hitze abbekommt, weshalb man sie entweder bei der Hälfte tauschen oder einfach eins nach dem anderen backen muss. So oder so waren wir überglücklich, dass der Ofen gut funktioniert. Außerdem wird ca. die Hälfte an Holz eingespart und der Ofen ist nach nur 10 Minuten schon heiß genug zum Backen. Auch deutsches Brot lässt sich ab jetzt hervorragend in Kisangara herstellen.
Ganz zum Schluss (an unserem letzten Tag an der Schule) haben wir noch unser inoffizielles Ziel gemeistert und für die ganze Schule einen Kuchen gebacken. Es sollte ein Marmorkuchen werden mit extra aus Deutschland importiertem Kakaopulver für den dunklen Teil und mit frischen tansanischen Passionsfrüchten für den hellen Teil. Auch wenn wir leider beim besten Willen kein Backpulver auftreiben konnten und der Kuchen somit etwas flach und fest geblieben ist, waren alle Schüler, aber auch Lehrer, Köche und Watchmen sehr begeistert von dem deutschen Klassiker. Alles in allem hat uns das Projekt Tanuru unglaublich viel Spaß gemacht, wir haben sehr viel dabei gelernt und besonders der Kuchen am Ende war schöner Abschluss unserer Zeit an der OWSK.
Simon & Leila
Di
31
Mai
2016
Die Arbeit als Volontär ist zeitlich kaum begrenzt und wir sind für die Schüler fast rund um die Uhr da, vom Ausleihen der Bücher über das Verarzten der neusten Fußballverletzungen bis hin zum Ansprechpartner für Probleme oder was den Kindern sonst noch auf dem Herzen liegt. Wenn man dann bei einem wunderschönen Sonnenuntergang doch ein paar Minuten für sich findet, passiert es nicht selten, dass die Gedanken abschweifen. Häufig natürlich an Zuhause und noch häufiger an das gute Essen dort. Man träumt von fliegenden Brezn, frischen Salaten und natürlich einem gut gefüllten Kühlschrank mit Käse und Joghurt. Auch ein reichlich gedeckter Frühstückstisch taucht in dem einen oder anderen Tagtraum auf. Die deutsche Frühstückskultur erscheint einem geradezu dekadent, wenn man sie mit dem mageren tansanischen „Chai ya asubuhi“ vergleicht. Wörtlich übersetzt heißt dies lediglich „Tee des Morgens“ und viel mehr ist es für viele Tansanier auch nicht.
An der OWSK gibt es jedoch neben Tee auch Porridge, Früchte und natürlich die heißbegehrten Sconsi, damit unsere Schüler mit viel Energie in den Tag starten können. Dafür backen unsere Köche jeden Tag bis zu 100 Sconsi in großen Töpfen direkt über heißer Glut. Auch wenn das eine sehr coole Art ist Brot zu backen, ist sie doch recht mühsam und besonders während der jährlichen Regenzeiten schwierig in der Umsetzung. Es ist also klar: Ein Backofen muss her.
Nun sind wir natürlich keine professionellen Ofenbauer und so stellte uns das Projekt vor die eine oder andere Herausforderung. Um uns ein paar Inspirationen zu holen, durchforsteten wir zunächst das Internet nach Ideen für selbstgebaute Backöfen. Recht bald war klar, dass wir aufgrund der eingeschränkten Produktpalette Afrikas (wenige Werkzeuge mit fraglicher Qualität) und unseren beschränkten Möglichkeiten (wenige Erfahrungen mit fraglicher Qualität) einen sehr simplen Holzbackofen Marke Eigenbau konstruieren würden. Außerdem musste auch ein kleiner Unterstand entstehen, um den Ofen gegen Wind und Wetter zu schützen. Nach der Inspirationsphase ging es daran die ersten Skizzen und Konstruktionspläne aus dem Kopf aufs Papier zu bringen. Mittlerweile haben wir aber gelernt, dass Planung hier nicht zu überschätzen ist. Zum einen, da am Ende sowieso alles anders läuft als geplant und zum anderen, weil die besten Ideen ja häufig erst beim Bauen selbst kommen.
Das Beste ist also einfach die Dinge anzupacken und loszulegen – das könnte man sich auch in Deutschland häufiger vornehmen. Mit einer ungefähren Vorstellung davon wie der Unterstand und der Ofen aussehen sollten, fuhren wir nach Mwanga, dem nächstgelegenen Städtchen. Dort erkundigten wir uns, welche Materialien man zu welchen Preisen erstehen könne. Eine Herausforderung, die uns sehr schnell begegnete, war es, den Hardware-Store-Besitzern zu erklären, was wir bauen wollen und was genau wir dazu brauchen. Häufig endete das Ganze darin, dass wir zuerst einmal beschreiben mussten, was denn ein Backofen überhaupt ist und wozu man so ein Ding braucht – und das Alles auf Kiswahili.
Nachdem wir uns also durch den tansanischen Hardware-Dschungel geschlagen hatten und am Ende doch einige nützliche Dinge erbeutet konnten, ging es daran, die frisch erstandenen Materialien von Mwanga zur Schule zu bringen. Wohingegen es in Deutschland die Ausnahme ist, wenn jemand kein eigenes Auto zur Verfügung hat, so ist es in Tansania eher andersherum. Deshalb werden hier auch die ungewöhnlichsten Dinge öffentlich transportiert. Man darf sich nicht wundern, wenn die nette Oma auf dem Nachbarsitz im Daladala (Daladalas sind aufgetunete Kleinbusse, die meistens viel zu überfüllt sind) zwei Hühner auf dem Schoß hat oder ganze Betten auf Motorräder transportiert werden. Dies blieb uns allerdings zum Glück erspart, da wir mit Upendo, die für die Schule donnerstags auf dem Markt in Mwanga Lebensmittel einkauft, auf einem Mini-Laster direkt zur OWSK fahren konnten.
Als wir an der Schule ankamen, wurden wir sofort von neugierigen Schülern umringt und so fehlte es uns am nächsten Tag auch nicht an freiwilligen Helfern für den Start des eigentlichen Baus. Es ist wirklich schön zu sehen, mit wie viel Freude die Kinder uns halfen und wie viel Interesse sie dabei an den Tag legten. Wir konnten ihre Hilfe auch gut gebrauchen, nicht zuletzt deshalb, weil ein paar unserer Schüler wahrscheinlich schon bessere Baumeister sind als wir selbst. Bei dem Projekt haben wir mindestens so viel von ihnen lernen können wie sie von uns, wenn nicht sogar mehr!
Mittlerweile steht der Unterstand und vor ein paar Tagen wurden auch die Ziegelsteine gebracht, sodass es Anfang nächster Woche weitergehen kann. Angesichts derer Qualität bleibt es allerdings spannend, ob der ganze Ofen am Ende nicht doch in sich zusammenfällt. Aber eine gesunde Portion Optimismus kam uns hier schon häufiger zu Gute. Warum also nicht auch dieses Mal? Außerdem werden wir fortwährend von dem Traum des selbstgebackenen Schokokuchens oder der knusprigen Pizza angetrieben. Auch wenn noch einiges an Arbeit vor uns steht, sind wir nach wie vor sehr zuversichtlich und hochmotiviert und freuen uns ganz besonders auf die weitere Arbeit mit den Kindern.
Simon & Leila
So
20
Mär
2016
Meine Arbeit als Musiklehrer war ein bunter Strauß verschiedenster Aktivitäten. Die Schulleitung hat mir völlige Gestaltungsmöglichkeit eingeräumt, was es mir ermöglichte, durch Flexibilität, die wenige Zeit, die für Musikprojekte zur Verfügung stand, optimal zu nutzen.
Ich habe täglich die freien Nachmittagsstunden und am Wochenende auch den Vormittag mit Projekten zu Themen wie Songwriting, Texten und Studioarbeit, von einer Percussion-Gruppe bis hin zu Saxophon-, Klavier- und Gitarrenunterricht, gefüllt. Außerdem haben wir diverse Songs aufgenommen, mehrere Musikvideos sind entstanden, Schülerbands haben sich gegründet und wir haben zwei Konzerte auf die Beine gestellt.
Alles in allem waren 35 Schüler mit unterschiedlich starkem Engagement an den Projekten beteiligt. Viel wichtiger als diese vielen Ergebnisse und Produkte, die erarbeitet wurden, ist aus meiner Sicht die persönliche Entwicklung, die die Schüler offensichtlich während der Arbeit gemacht haben. Ich konnte der Musik bei ihrer Arbeit als Lehrinstrument buchstäblich zusehen!
Zum Beispiel in dem Moment, in dem die zehn Jungs der Percussiongruppe, alle mit einer Trommel, einem Stück Blech oder einem Eimer in der Hand, realisierten, dass sie jetzt nicht nur meine Anweisungen befolgen und langweilig einfache Rhythmen klopfen, sondern tatsächlich Musik hervorbringen und zu einer Gruppe werden, in der die Balance aus Individuellem (das eigene Instrument mit einer bestimmten, kleinen Aufgabe) und dem Gefühl für die Gruppe (Zuhören, nicht zu laut spielen, das Tempo halten etc.) etwas Schönes, Musik die mitreißend ist, ermöglicht. Da haben die Augen geleuchtet…
Direkt reinhören in die One World Band! // Produktion von Andi Haslacher © 2016
Die größte Herausforderung, um diese Prozesse in Gang zu bringen und letztlich auch zu so erstaunlichen, vielfältigen und hochwertigen Ergebnissen zu gelangen, war das Motivieren der Schüler. Hierfür sehe ich zwei Gründe. Der eine ist das hohe Lern- und Konzentrationspensum, das von den Schülern gefordert ist, bedingt durch die Gesetze des tansanischen Schulsystems. Von einem jungen Jugendlichen, der ca. acht Stunden täglich mit theoretischem Lernen beschäftigt ist und zusätzlich seine Wäsche waschen muss und Arbeiten auf dem Grundstück zu erledigen hat, kann man kaum verlangen, in den zwei freien Stunden, die ihm bleiben, auch noch Musik zu machen, und schon gar nicht, sie konzentriert zu erlernen. Den zweiten Grund für die hohe Motivationsschwelle habe ich in der Prägung der Schüler gesehen, die Welt in richtig und falsch zu gliedern, ohne dabei sich selbst eine Entscheidungs- oder Interpretationsfreiheit einzuräumen.
Musikmachen bedeutet jedoch genau das: Gebrauch von seiner geistigen Freiheit zu machen, sich mit seinem Körper auseinanderzusetzen, seine Sinne zu erforschen. All das war für viele neu, unverständlich oder nicht erstrebenswert. Umso großartiger war es immer ab dem Moment, in dem sich die Schüler neugierig und genießend diesen neuen Erfahrungen hingegeben haben, und so große Schritte in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gemacht haben, die ihnen nicht zuletzt helfen wird, mit dem harten Schulsystem fertig zu werden, und auch im späteren Leben einen für sie richtigen Weg zu finden.
Ein Aspekt meiner Erfahrung, den ich hier auch anführen möchte, sind die kulturellen und sozialen Besonderheiten der Tansanier, die für mich neu und in positiver Weise lehrreich waren. Ich hatte das große Glück, in den Sommerferien, also den ganzen Dezember über, mit einer tansanischen Band zu leben, Konzerte zu spielen und unterwegs zu sein. So konnte ich auch erwachsene Tansanier intensiv kennen lernen, und dadurch wiederum die Schüler besser verstehen. Ich habe zum Beispiel eine tief verankerte und selbstverständliche Hilfsbereitschaft erfahren. Auffallend für mich war, dass diese Hilfsbereitschaft weniger wie bei uns ein Akt der Nächstenliebe ist, der mindestens Anerkennung einfordert, sondern vielmehr ein logischer, instinktiver Wesenszug, der das Leben für alle vereinfacht. Ein weiteres Beispiel war der Umgang mit Prioritäten im alltäglichen Leben: Ein Gespür dafür, dass oft etwas wichtiger ist als das was geplant wurde, und dementsprechend zuerst Aufmerksamkeit verlangt. Natürlich lässt sich das schwer mit unserer Pünktlichkeits- und Planungskultur vereinbaren, war aber für mich ein sehr inspirierendes Erlebnis.
Rückblickend war aus meiner Sicht dieses Projekt für die Schüler und mindestens im gleichen Maße für mich, ein toller Erfolg, für dessen Ermöglichung Ich der Schulleitung danken möchte. Ich hoffe dass meine zugegebenermaßen kurzen vier Monate ein weiterer Impuls für zukünftige musikalische Arbeit an der One World Secondary School sind und werde mich auch dafür einsetzten dass es Nachfolgeprojekte geben wird.
Andreas Haslacher ist 24 Jahre alt und Musikstudent aus Mannheim. Er arbeitete von Oktober 2015 bis 2016 als Musiklehrer an der One World Secondary School Kilimanjaro und berichtet hier von seinen Erfahrungen, Erfolgen und Misserfolgen.
Do
18
Feb
2016
- Blogeintrag von unserem Freiwilligen Simon -
Fast auf die Stunde genau sind wir vor 2 Wochen in Tansania angekommen. In diesen 14 Tagen haben wir zwar noch nicht den umfangreichsten Einblick in das Leben in Tansania gewinnen können, aber einen Blick auf unser Einleben können wir schon geben. Wir, das sind Leila und ich, Simon, die neuen Volontäre der OWSK für die nächsten sechs Monate. Im Gegensatz zum hochmodernisierten Flughafen Dohas, der unseren Zwischenstopp auf der Reise von München nach Tansania darstellte, kam uns der Kilimanjaro International Airport sehr schnuckelig vor. Nachdem wir ganz unkompliziert zu Fuß vom Flugzeug in das einzige Terminal des Flughafens gelaufen sind und es glücklicherweise auch bei der Einreise und der Gepäckausgabe keine Probleme gab, freuten wir uns sehr nach mehr als 24 Stunden Anreise von Karl-Heinz und einem Fahrer willkommen geheißen zu werden.
Doch sobald wir aus dem angenehm klimatisierten Flughafen herauskommen, schlägt uns eine Hitzewelle ins Gesicht und lässt alles mit sofortiger Wirkung anstrengender werden. Das Tragen des Gepäcks, das Laufen und sogar das Atmen fällt plötzlich schwerer. Zumindest mir. Den Tansaniern scheint die Hitze kaum etwas auszumachen. Das Autothermometer zeigt eine Außentemperatur von 34° C an und bestätigt unser Leiden. Aber damit werde ich mich wohl die nächste Zeit arrangieren müssen. Wohingegen es in Deutschland im Februar angenehm kühl ist und zumindest in der Theorie Schnee liegen sollte, herrscht in Tansania gerade Sommer oder besser gesagt Trockenzeit. Denn so richtig kalt wir es auf ca. 4° südliche Breite kaum. Im Mai solle es wohl einige Grad kälter werden, während der Regenzeit, aber das dauert ja noch eine halbe Ewigkeit.
Was nach den klimatischen Bedingungen als nächstes auffällt, ist, dass wir auffallen. Als Mzungu, also als Weißer wird man besonders in touristischen Gegenden, aber auch sonst häufig anders behandelt. Manchmal positiv, manchmal negativ, aber definitiv anders. Die einen sehen in dir einen ahnungslosen Touristen, den man leicht abzocken kann, andere einen wandelnden Geldbeutel, der allen Geschenke verteilt und für wieder andere ist man einfach nur eine Attraktion, dessen Haare man gerne anfasst. Das kommt zwar auffallend häufig vor, ist aber zum Glück nicht immer der Fall. Wenn man nett grüßt, zaubert es ein Lächeln auf das Gesicht des Gegenübers und man merkt die Freude über den Versuch Kiswahili zu sprechen. Danach wird man kaum mehr anders behandelt, was ich persönlich viel angenehmer finde. Ein bisschen Kiswahili reicht häufig aus, damit sich die Menschen öffnen und interessiert fragen, warum wir hier sind und was wir in Tansania machen.
Gleich am zweiten Tag unseres Aufenthalts hat uns Karl-Heinz Köhler, Schulleiter der OWSK, mit nach Mwanga, in die nächst größeren „Stadt“ genommen. Bei dieser Gelegenheit sind wir ins Gespräch mit verschiedenen Tansaniern gekommen und man merkt schnell, dass es in dem Land viele ungelöste Probleme gibt, die die Menschen stark beschäftigen. Korruption, Misswirtschaft, ein kaum vorhandenes Sozial- und ein schlechtes Gesundheitssystem, häusliche Gewalt und Missstände im Bildungswesen. Die Menschen versprechen sich viel vom neuen Präsidenten Magufuli und hoffen, dass er den Beginn eines Umbruchs einleitet. Die bisherigen Verbesserungen wie das Streichen teurer Staatsbankette oder die luxuriöse Versorgung hoher Beamter und Minister gehen eindeutig in die richtige Richtung. Die Absichten Magufulis sind sicherlich gut, aber um ein Land wie Tansania nachhaltig zu verändern, bedarf es viel Ausdauer und Verbesserung in kleinen Schritten. Im alltäglichen Leben werden diese Probleme so gut es eben geht ausgeblendet. Die Frage „Habari?“ (wörtl. „Nachrichten?“; frei übersetzt „Wie geht’s?“) wird immer mit „nzuri“ („gut“) beantwortet. Es war sehr interessant zu hören, wie Tansanier die Missstände, die von außen immer leicht zu verurteilen sind, in ihrem eigenen Land wahrnehmen und auch nicht davor zurückschrecken diese klar auszusprechen. Der Wunsch nach Veränderung wird deutlich und es bleibt spannend in welcher Geschwindigkeit und in welche Richtung diese in den nächsten Jahren kommen wird.
Jetzt aber zu unseren eigenen alltäglichen Herausforderungen der letzten zwei Wochen, die wir bis jetzt alle mit einem Lächeln auf den Lippen gemeistert haben. Da die Schule mittlerweile mehr als 110 SchülerInnen hat, wurden wir nach unserer Ankunft von einem ganzen Schwarm von Kindern empfangen und herzlich aufgenommen. Auch wenn ich mir mittlerweile gut die Hälfte der Namen merken kann, wird es für alle sicherlich noch einige Zeit dauern. Wir brauchten ein paar Tage, um wirklich in Kisangara und an der Schule, über die wir schon so viel gehört hatten, anzukommen.
Auch wenn die gesamte Anreise vom Münchner Flughafen bis ans Eingangstor der OWSK gut 30 Stunden gedauert hatte, fühlte ich mich, als wäre ich von einem auf den anderen Moment in eine ganz andere Welt hereingestolpert. Eimerdusche und alle seine Klamotten selbst zu waschen ist zwar zeitaufwendiger und war zunächst ungewohnt, mittlerweile aber schon fast Alltag und man lernt den Luxus einer Waschmaschine und einer Dusche mit fließend‘ Wasser ganz neu zu schätzen. Sehr schön finde ich auch, dass man jeden, egal ob Fremden oder Freund, grüßt und sich mit einem einfachen „Habari“ oder „Habari yako“ automatisch um den Gemütszustand bzw. wörtlich um dessen Nachrichten erkundigt.
Die nächste Alltagsherausforderung, die es zu meistern gilt, ist das Kiswahili. Auch wenn die Kinder mir schon einiges bei gebracht haben, bin ich von einer normalen Unterhaltung auf Kiswahili noch ein gutes Stück entfernt. Einkaufen wird durch diese Sprachbarriere allerdings wesentlich unterhaltsamer und spannender und es ist erstaunlich, wie viel man mit Händen und Füßen darstellen kann. Wobei es auch hier Unterschiede gibt; Seife vorzumachen ist wesentlich leichter und bei weitem nicht so amüsant wie Toiletten Papier pantomimisch zu erklären. Aber wie gesagt, verständlich machen kann man eigentlich alles und als wir am dritten Tag mit so gut wie keinen Kiswahili-Kenntnissen nach Kisangara aufgebrochen sind, war ich umso stolzer als wir drei Stunden später mit allen wichtigen Materialien für den Bau eines Regals wieder an der Schule ankamen. Als wir gestern von einem zwei-Tages-Ausflug aus Moshi zurückfuhren, kam schon ein bisschen das „Endlich-wieder-zu-Hause-Gefühl“ auf, als wir die OWSK erreichten.
Alles in allem haben wir uns schon sehr gut an der Schule eingelebt. Ich freue mich wahnsinnig auf die nächsten fünfeinhalb Monate in Tansania und bin gespannt, was uns an Erfahrungen und Eindrücken erwartet.
- Simon
Mo
18
Jan
2016
Über die freien Tage zwischen Weihnachten und Neujahr hat sich viel getan. Nicht nur haben wir durch zahlreiche Spenden ein Geld-Geschenk an die One World Secondary School Kilimanjaro weitergeben dürfen, auch deutscher und tansanischer Besuch aus Ostafrika haben die Wintertage bereichert. Gemeinsam mit seiner Familie und zwei Schülerinnen reiste Schulleiter Dr. Köhler nach München. Dort konnte ein schönes Weihnachtsgeschenk überreicht werden: Dank des Oskar-von-Miller-Gymnasium (München), der Mavericks Foundation (Neuss) und vieler privater Unterstützer überwiesen wir die stolze Summe von 4.000 EUR an die deutsch-tansanische Modellschule . Dr. Köhler bedankte sich herzlich und erklärte, wofür er das Geld verwendet wird: „Im Moment müssen ziemlich schnell zwei zusätzliche Baumaßnahmen getätigt werden: ein Zaun um das Grundstück, auf dem das Laboratorium steht (ca. 5.000,- Euro), und ein Vorratsraum für Lebensmittel (ca. 1.000,- Euro), damit wir den bisher verwendeten Raum wieder für Volontäre nutzen können.“
Die Unterstützung aus Deutschland leistet damit erneut einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Schule in Tansania. Leider reichen die Spenden nicht aus, um den kompletten Bedarf zu decken. Dr. Köhler ist allerdings zuversichtlich: „Wir werden auch den fehlenden Betrag noch einwerben und freuen uns sehr über die Spende!“ Selbstverständlich nehmen wir gerne weiterhin Spenden entgegen. Alles Geld geht direkt an die OWSK in Tansania und unterstützt den Ausbau und alltäglichen Schulbetrieb.
Während der Feiertage war Köhler mit seiner Frau und Tochter, die ebenfalls mit ihm in Tansania wohnen, arbeiten und studieren, in München und brachte Besuch von der OWSK mit. Gemeinsam mit zwei Schülerinnen besuchten sie das kalte Deutschland und verbrachten die freien Tage zwischen München und Köln. Die beiden tansanischen Besucherinnen, die zuvor noch nie in Europa waren, zeigten sich beeindruckt von Deutschland. Mitglieder der Friends trafen die beiden zu Silvester; neben Frauenkirche und Marienplatz stand so auch ein paar vertraute Worte Suaheli auf der Reiseroute.
Der inzwischen fortgeschrittene Januar hatte noch ein weitere deutsch-tansanische Neuigkeit auf Lager: Gemeinsam mit der Professur für Development Economics plant Friends of OWSK e.V. ein Seminar an der Universität Witten/Herdecke. Inhaltlich orientiert sich die Kooperation an den Fragen der Entwicklungszusammenarbeit und deren wirtschaftlicher Perspektive. Prägnantes Beispiel wird hier die Schulgründung der OWSK geben. Hochkarätiger Gastdozent ist selbstverständlich Dr. Karl-Heinz Köhler! Gemeinsamen planen die Friends mit Köhler und der Professorin für ein Seminar im Wintersemester 2016/2017. Man kann gespannt sein!
Mo
02
Nov
2015
Louis, wie hat sich die Schule in den letzten zwei Jahren verändert?
Louis: Sie ist gewachsen. Und das nicht zu knapp! Als ich da war, war es eine Schulklasse. Jetzt sind es drei und ab Januar vier! Ich war echt überrascht, wie viele Leute auf
einmal an dem Ort arbeiten, leben und lernen, an dem ich so gerne gewesen bin. Und ich habe mich natürlich sehr gefreut! Gebäude wurden auch gebaut. Ich wusste zwar, was alles dazugekommen ist,
aber es ist schon nochmal ein Unterschied, dass dann alles live zu sehen und zu erleben. Ich war ziemlich baff.
Am schönsten war es, die Schülerinnen und Schüler wiederzutreffen, die damals schon an meiner Schule waren. Goodluck, Manuel, Simon, Norbert, Vivien und Shakilah und alle anderen, die ich zwei
Jahre nicht mehr gesehen hatte, aber die mir das vertraute Gefühl gaben, ich sei erst gestern da gewesen. Sie sind zwar alle gewachsen, aber die Freundschaft, die mich mit ihnen verbindet, hat
sich nicht verändert. Besonders beeindruckt hat mich ihre Engagement sich einzusetzen. Eigentlich alle meiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler setzen sich für andere ein: Geben Nachhilfe, sind
Klassensprecher oder kümmern sich um das Schulgrundstück. Auch unsere Diskussionen waren einfach zwei Jahre erwachsener und damit wirklich spannend. Ich habe die Zeit sehr genossen!
Was habt ihr an der OWSK gemacht?
Lotte: Wir waren zu Gast, um uns anzusehen, wie es mit der Schule weiter gegangen ist, nachdem wir das letzte Mal dort waren. Zudem hatten wir uns überlegt für die zwei Wochen dort ein Projekt zu starten: eine kleine Radio-Produktion. Wir hatten uns dabei im Voraus selbst Gedanken gemacht und dann die Schüler konkret noch nach ihren Vorstellungen gefragt.
Dabei kamen interessante Ideen auf: ein fiktives Fußballspiel kommentieren, eine Geschichte erzählen und Gebete aufnehmen. Sachen, die wir nie mit Radio verbunden hätten, hier aber ganz alltäglich sind. Einfach mal reinhören!
Radioprojekt, wie kann man sich das vorstellen?
Louis: Die Schüler haben Ideen vorgebracht, diese in kleinen Gruppen bearbeitet und uns dann ein Skript geschrieben. Wir haben dabei beraten und am Ende einmal über das Skript
drübergelesen. Anschließend haben wir die Schülerinnen und Schüler mit ihren Ideen aufgezeichnet und das mit ihrer Lieblingsmusik zusammengemischt. Das Ergebnis ist „Radio One World“.
Allerdings als Pausenradio und (noch) nicht im öffentlichen Radio. Aber wer weiß? Die ein oder anderen hörenswerten Moderatoren waren durchaus dabei!
Apropos, dabei: Wer hat mitgewirkt?
Lotte: Wir wollten allen Schülern die Möglichkeit geben daran teilzunehmen. Aus diesem Grund war es freiwillig und für alle Altersstufen zugänglich. Hauptsächlich kamen allerdings Kinder aus der Form 1. Im Laufe des Projektes haben wir noch mehr der älteren Schüler motiviert, uns zu helfen, da diese die Jüngeren unterstützen und schwierige Aufgaben wie Koordination und Moderation übernehmen konnten.
Und wie sieht das Ergebnis aus?
Louis: In das Ergebnis könnt ihr gerne mal reinhören! Wir haben verschiedene Sachen hochgeladen. Die Radio-Show ist ganz unterschiedlich: Von News, einer Liebesgeschichte und
einem Fußball-Live-Kommentar, hin zu einer Reportage, zwei Gebeten und dem School Song ist alles dabei. Nicht zu vergessen den super Slogan: „This is Radio One
World. Hear you next time!“
Aber ihr ward doch nicht nur für das Radio da, oder?
Louis: Nein, wir sind natürlich nicht nur privat nach Tansania geflogen. Zentral war der Ausbau der Zusammenarbeit der Friends mit der OWSK. Gemeinsam mit Karl-Heinz, dem Schulleiter, seiner Frau Swantje und deren Tochter Leonie haben wir viel geplant, was die weitere Zusammenarbeit angeht. Besonders die Öffentlichkeitsarbeit ist dabei im Fokus. Die Gespräche waren lang und gut und wir konnten uns gut austauschen. Unser Fokus ist nun also geschärft und wir freuen uns motiviert durchzustarten.
Trotzdem nochmal kritisch: Was gilt es denn an der OWSK zu verbessern?
Lotte: Puh… Es gab in letzter Zeit einige Probleme mit Freiwilligen an der Schule. Hier müssen wir aufpassen, dass der Altersunterschied zwischen unseren Schülerinnen und
Schülern zu den Volontären nicht zu gering wird.
Wir brauchen auch noch mehr Verteilungskanäle. Die OWSK macht hervorragende Arbeit, aber noch bekommen zu wenige Menschen davon mit.
Außerdem ist es bei der Arbeit vor Ort nicht so einfach, die modernen Schulkonzepte überall anzuwenden. Etwas Neues ist anstrengend und nicht immer einfach, also muss mit viel Zeit der Unterricht
evaluiert, kontrolliert und verbessert werden. Ich sehe uns da aber auf einem guten Weg.
Ja, und zu guter Letzt ist es das liebe Geld, das nicht so einfach ist. Die Schule befindet sich gerade in der stärksten Wachstumsphase, was Schülerzahlen und den Neubau von Gebäuden betrifft. Da brauchen wir viel finanzielle Unterstützung, um diese Aufgabe zu stemmen. Sowohl die OWSK selbst, als auch die Friends setzen alles daran, eine erfolgreiche Finanzierung zu ermöglichen.
Das klingt nach viel Arbeit. Aber wo soll es hingehen?
Louis: Alles in allem ist die Schule viel professioneller geworden. Die Schulleitung, der Unterricht, die Klassenzimmer und das Leben im Internat. Alles läuft sehr routiniert und
wirkt nicht mehr so improvisiert, wie vor zwei Jahren. Das birgt natürlich große Chancen und Risiken: Wir müssen aufpassen, dass immer noch der einzelne Schüler oder die einzelne Schülerin im
Mittelpunkt unserer Arbeit steht und dass seine oder ihre Bildung unser Ziel ist. Nicht, dass ich das in Gefahr sehen, aber je stärker man wächst, desto besser muss man auf den Einzelnen
aufpassen!
Eine tolle Chance sehe ich darin, das die Schule nun auch nach links und rechts ihre Fühler ausstrecken kann. Wie können wir in der Region um die OWSK wirken? Was hat sich dort schon verändert?
Welche Ideen haben die Schülerinnen und Schüler selbst? Umso vernünftiger und verantwortungsbewusster sie werden, desto mehr setzen sie sich für ihre Belange ein. Diese Anstöße nehmen wir gerne
auf und arbeiten gemeinsam an der One World Secondary School Kilimanjaro weiter.
Eine Vision, die vielen Lehrern, der Schulleitung und mir vorschwebt, ist das sich selbsttragende Projekt, das in deutsch-tansanischer Hand gute Bildung für afrikanische und europäische Schüler
ermöglicht. Denn nur gemeinsam können wir ein erfolgreiches Miteinander gestalten.
Und konkret?
Louis: Ja, konkret heißt das: Jedes Jahr eine neue Klasse bis wir alle Jahrgangsstufen bis Form VI. Wir wachsen also nochmal von im Moment 85 Schülerinnen und Schülern auf
ungefähr das Doppelte. In diesem Zug brauchen wir neue Klassenzimmer, Schlafsäle und Lehrer. Außerdem kursieren Ideen zur Erwachsenenbildung und zum Ausbau des Tourismus in der Region. Es gibt
also viel zu tun. Machen wir uns an die Arbeit!
Di
13
Okt
2015
Das Interview führten Leila und Simon kurz nach der Rückkehr.
Wem begegnet man auf einer Backpacking-Tour durch Tansania?
Louis: Vielen, vielen Leuten! Angefangen bei unseren Guides, aber auch nette andere Reisende und Einheimische. In Mbeya, nicht weit der Grenze zu Malawi und Sambia, wurden wir zum Beispiel einfach auf der Straße auf Deutsch angesprochen. Lotte und ich hatten uns miteinander unterhalten, da, plötzlich, sprach uns ein Tansanier in hervorragendem Deutsch an. Wir staunten nicht schlecht, als Lawrence uns erzählte, dass er nur ein Jahr Deutsch im Goethe-Institut in Dar Es Salaam gelernt hatte. Er empfahl uns ein gutes Lokal in der Nähe und wir aßen mit ihm gemeinsam zu Abend. Irgendwie ein merkwürdig deutscher Abend in Tansania.
Lotte: Kaum zu glauben, dass er mit dieser Sprachbegabung arbeitslos ist. Angesprochen hatte er uns auf der Straße und wollte uns eigentlich seine Souvenirs verkaufen, die er dabei hatte. Ich finde es schade, dass jemand wie Lawrence, der ziemlich klug ist, aber keinen Schulabschluss hat, keine Möglichkeit hatte und wahrscheinlich auch nicht mehr haben wird, einen Berufsabschluss zu erlangen und damit irgendwann zu einem festen Beruf zu kommen.
Wenn man sich mit den Leuten über Bildung unterhält, ist jeder erstmal froh, dass viele eine Chance haben zur Schule zu gehen, aber im zweiten Satz wird immer hinzugefügt, dass es noch so viel zu verbessern gibt.
Backpacking klingt gut. Wo ging es hin?
Lotte: Geplant hatten wir nicht viel außer die grobe Route. Ansonsten haben wir uns sehr individuell den Umständen angepasst und unser Vorhaben auch von Zeit zu Zeit geändert.
Wir sind von Arusha nach Kondoa und von dort nach Dodoma und Iringa, über Mbeya und Tukuyu nach Matema an den Lake Nyasa gereist. Der Plan war gewesen dort am See ganz im Süden Tansanias unsere Reise mit ein bisschen Erholung am Strand und dem See zu beenden.
Die Reise dorthin war streckenweise sehr anstrengend, da wir sehr weite Strecken mit den öffentlichen Reisebussen zurück gelegt haben und dabei nicht immer die komfortabelsten erwischt haben, ganz zu schweigen von den unbefestigten Straßen.
Sehenswertes gab es vieles! Mir fällt es schwer mich da auf eine Sache zu beschränken, in jeder Stadt gab es etwas Neues zu sehen und zu Entdecken. In Kondoa haben wir wunderschöne, 6000 Jahre alte Felszeichnungen angeschaut, in Iringa eine tolle Stoneage-Site mit Lavasäulen und steinzeitlichen Faustkeilen und besonders gut gefallen hat mir ein Pottery Village am See, abgeschottet von Elektrizität und der Außenwelt. Die Männer fischten und die Frauen produzierten ihre Töpferware mit primitiven Handtöpferscheiben. Für mich war dies ein ganz besonderer Moment um zu sehen, wie viele Menschen in Tansania wirklich leben. Dieses Dorf war nur mit dem Boot zu erreichen oder durch einen sehr langen Fußmarsch an der Küste entlang. Wir haben viele Kinder gesehen, die raus fuhren zum Fischen statt in die Schule zu gehen, denn eine andere Möglichkeit scheint es in diesem Dort nicht zu geben.
Louis: Es war bedrückend und faszinierend, in diesem Dorf: Nur über das Wasser erreichbar, waren die rund 100 Menschen ziemlich abgeschottet. Und für die Kinder steht seit Jahrzehnten fest: Bist du ein Junge, wirst du Fischer. Bist du ein Mädchen, wird du Töpferin. Da kommt man sich mit den europäischen Luxusproblemen „Ich kann mich nicht entscheiden“ wirklich fehl am Platz vor.
Lotte: Findest du wirklich? Ist das denn falsch?
Louis: Nein, falsch sind die Zweifel und Bedenken bei all den Möglichkeiten in der Berufswahl in Deutschland nicht. Für viele stellt das ein wirkliches Problem dar, aber im Vergleich zu diesem Dorf im tansanischen Hinterland, verliert die Situation doch ziemlich an Dramatik!
War die Reise rein privater Natur?
Louis: Nein. Zu einem großen Teil war sie natürlich aus privatem Interesse am Südwesten Tansanias motiviert. Auch haben wir selbstverständlich alle Kosten selbst getragen: Egal
wo, ob für den Flug, beim Reisen oder an der OWSK.:
Aber mit der Reise in den Südwesten Tansanias hatten wir noch eine andere Idee im Kopf, als nur diesen Landstrich zu bestaunen: Die Tourismus-Informationen über Tansania auf unserer Homepage der
Friends of OWSK e.V. soll ausgebaut werden. Selten stößt man im Netz auf unabhängige Reiseinformationen zu einer Safari, dem Strand am Indischen Ozean oder eben einer Backpacking-Tour in das
Hochland um den Lake Nyasa. Zwar sind viele Infos von kommerziellen Reiseanbietern nicht schlecht, aber noch unerfahrene Ostafrika-Reisende können das nicht einschätzen. So wirkt die versteckte
Reisewerbung („Hier Safari buchen“) eher abschreckend und nicht seriös.
Anders, wenn diese Informationen von Reisenden für Reisende zur Verfügung gestellt werden. Ein neuer Fokus der Internetseite der Friends sollen in Zukunft diese unabhängig, persönlichen
Reiseinformationen und Reisetipps sein. Mit einer Auswahl guter Guide und empfehlenswerter Reiseziele, sowie den Tipps und Tricks für die Vorbereitung möchten wir das Interesse an Tansania wecken
und gleichzeitig den Leute helfen, die im Dschungel von Werbung und Hilfreichen verloren gegangen sind. Und schlussendlichen möchten wir diese Leute zur One World Secondary School Kilimanjaro
führen (literarisch und auch in Wirklichkeit): Denn wem geholfen wird, der ist auch gerne bereit selbst eine kleine finanzielle Unterstützung zu leisten.
Was war richtig schlecht auf eurem Trip?
Lotte: Was heißt schon richtig schlecht? Es gab ein paar anstrengende Passagen. Die Straßen sind teilweise extrem schlecht und in vielen Bussen ist es sehr eng, weil zu viele Menschen in den Bus gezwängt werden. Die Busse fahren auch nicht immer dann, wenn gesagt wird, dass sie abfahren. Das ist Nervenaufreibend und man muss sich in Geduld üben, aber das wiederrum ist gar nicht so schlecht.
Was war die spannendste Erfahrung?
Lotte: Für mich war es am spannendsten zu sehen, wie die Menschen in Tansania die Dinge meistern. Wie das Leben dort funktioniert und was dabei alles dazu gehört, oder eben nicht. So war es für mich eine sehr interessante Erfahrung mein Wasser mit einem Eimer zu holen und diesen zum Beispiel zum Duschen zu verwenden. Interessanter weise machte mir das gar nichts aus. Klar, ich habe mich zuhause in Deutschland wieder über warmes Wasser gefreut, aber es war interessant zu sehen, dass ich es nicht unbedingt brauche, um zufrieden zu sein, es ist ein überflüssiger Schnickschnack, den wir uns in Deutschland leisten!
So wie viele andere Dinge auch; beispielsweise eine Waschmaschine… zugegeben, diese ist nicht überflüssig, denn das erspart enorm viel Zeit, aber es ist spannend auf genau diese Dinge mal zu verzichten, um dann zuhause festzustellen, wie gut wir es doch haben.
Was hat es nun mit dem Heiraten und Reisen auf sich?
Louis: Tja, das ist so eine Sache… Es hilft eben verheiratet zu sein in Tansania! Nein, von vorne: Die Regeln für das gegenseitige Kennenlernen von Männern und Frauen, geschweige denn für eine Beziehung, sind in Tansania sehr umfangreich und ganz anders als in Deutschland. Hier in Ostafrika treffen sich Männer und Frauen erst heimlich und müssen dies auch recht lange geheim halten. Wird es nämlich offiziell, muss der Mann der Familie der Frau und umgekehrt vorgestellt werden. Wenn diese die Beziehung akzeptiert, bedeutet das meist gleich Hochzeit. Denn warum sollte man warten? Also wird sich verlobt und schnell geheiratet.
Frauen und Männer, die öffentlich zusammen sind und gemeinsam ein Hotelzimmer buchen möchten, sind also in der Regel verheiratet. Und je weniger touristisch das Reisegebiet, desto weniger kennen die Leute unsere „Beziehungskultur“ in Deutschland. Um Dinge nicht komplizierter zu machen, waren Lotte und ich eigentlich immer verheiratet und haben damit bequem reisen können.
Was nehmt ihr mit nach Hause?
Lotte: Ich habe versucht die Spontanität und Ruhe mit nach Hause zu nehmen. In Tansania habe ich mich ruhiger gefühlt. Es ist nicht so hektisch wie in Deutschland und die Lebenseinstellung ist eine andere. Was man heute nicht schafft macht man eben morgen. Man muss spontan bleiben und sich nicht aufregen, wenn etwas nicht planmäßig verläuft.
Louis: Viele tolle Eindrücke und auch viel Motivation. Es kann noch so viel mehr getan werden für die OWSK und es hat sich mal wieder bestätigt: Es lohnt sich und es kommt an! Daher: Auch viel Arbeit war im Heimreise-Gepäck.
Di
06
Okt
2015
Wie sieht das kleine Reisegepäck auf dem Weg durch Tansania aus? Was braucht man auf den Straßen Ostafrikas? Eine kleine Übersicht
dessen, was unsere Tansania-Reisenden diesen Sommer mitgebracht haben (v.l.n.r.)
1. Flyer: Nach der grundlegende Begrüßung auf Suaheli wird immer gefragt, woher man denn die Landessprache spricht. Dass die Schüler einem Lehrer dann etwas beigebracht haben, wollen wir meisten erst nicht glauben. Der Flyer der Friends of OWSK e.V. hilft ein paar Fotos zu zeigen und dem ein oder anderen Interessierten Kontaktdaten dazulassen.
2. Notizheft mit Stift: So viele neue Worte, jeden Tag, überall! Und dann kommen auch noch die Stammessprachen hinzu. Da kommt man schnell durcheinander und hilft sich mit dem klassischen Vokabelheft. Hier mit den Stammessprachen Kimaasai (Sprache der Maasai im Norden Tansanias) und Kinyakysa (Sprache rund um Tukuyu, Mbeya und den nördlichen Lake Malawi).
3. Geldbeutel: Je einfacher, desto besser. Je weniger drin, desto einfacher zu behalten. Gezückt wird das Portemonnaie sowieso nur, wenn es um größere Beträge geht. Kleines Geld landet am einfachsten direkt in der Hosentasche.
4. Nikon-P340-Kamera: Treuer Begleiter und überall dabei. Fotografieren ist zwar nicht immer erlaubt und besonders nicht erwünscht, aber wenn man die Leute freundlich vorher
fragt (und unter Umständen ein Trinkgeld zahlt…) ergeben sich schöne Bilder. Es hält sich überall in Tansania der hartnäckige Irrglauben, dass alle Wazungu (Weißen) die Bilder in Europa gegen
Geld verkaufen würden. Auch einiges Beschwichtigen hilft da selten.
5. Passbild von Juma: Dieses Bild bekamen wir nach einem Abendessen in Kondoa. Gemeinsam mit Jump hatten wir ein Chipsi Mayai (eine Art Kartoffel-Omlette) auf der Straße gegessen und uns danach lange über Deutschland und Tansania unterhalten. Als Erinnerung drückte er uns ein Passbild von sich in die Hand. Seit dem begleitet es uns durch Ostafrika.
6. Speicherkarte: Sicher ist sicher. Ein Ort, um die Fotos zwischenzusichern gab es nicht. So musste der Platz auf zwei Speicherkarten reichen.
7. Armbanduhr (kaputt): Wer weiß, ob es die holprigen Busfahrten, ein unsanfter Zusammenstoß beim Klettern oder Wind und Wetter waren, die der Uhr den Gar ausgemacht haben. Die Zeit in Tansania wird anders gerechnet als bei uns. Der Tag fängt in der Früh (unser 6.00 Uhr morgens) an und endet 12 Stunden später am Abend. Saa nne (Vier Uhr) ist also nicht am Nachmittag, sondern 10 Uhr morgens. Gleiches gilt für Saa Saba (Sieben Uhr), was 1 Uhr mittags bedeutet. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich sinnvoller als den Mittag als Startpunkt zu wählen. So weiß man zumindest wie viele Stunden des Tages schon vergangen sind.
8. Bargeld und eine VISA-Karte: In Tansania wird mit Schilling bezahlt. Ein Euro sind umgerechnet 2000 TSH. Der größte Schein (10.000 TSH) entspricht daher „nur“ 5 Euro und so muss man für das Reisen viele Geldscheine mitnehmen. Oder man behilft sich mit einer VISA-Karte.
9. Taschenlampe: Unverzichtbar, egal ob auf dem Dorf oder in der Hauptstadt. Power-Cuts, also Stromausfälle, begegnen einem (leider) fast täglich. Und wenn dann auch schon um 18.30 Uhr die Sonne ausgeknipst wird, wird der Abend ohne gute Taschenlampe recht kurz.
10. Visitenkarte: Guides und lokale Führer findet man überall. Wer wirklich gut und verlässlich ist, findet man schnell im ersten Gespräch heraus. Die Visitenkarte wollte Rajipa auf jeden Fall nicht mehr zurück haben; auch nachdem wir schon eine Tagestour mit ihm ausgemacht hatten.
11. Ohrstöpsel „Ohropax“: Der im Namen versteckte „Frieden für die Ohren“ verspricht nicht zu viel; auf allen Busfahrten und in einigen Hotels nicht wegzudenken. Guter Schlaf, guter Tag.
12. Kopfhörer: Gut zu transportieren und doch sehr effektiv; In-Ear-Kopfhörer sind ein Segen, wenn einem die dritte Soap im Überland-Bus zuviel wird. Die Story ist sowieso in jedem Film die gleiche.
13. Handy: Dieses Smartphone ließe sich wohl auch von einem Panzer überfahren lassen und anschließend mit gleichgültiger Langsamkeit weiterarbeiten. Das mobile Internet ist in Tansania besser ausgebaut als in Deutschland und jeder hat ein Handy. Per SMS oder WhatsApp lassen sich schnell und einfach Infos austauschen. Ein „Knochen“, wie dieses, ist der (fast) perfekte Reisebegleiter.
Taschenmesser: Der treue Begleiter hat viele Orangen und Mangos zerteilt, so einige Dosen geöffnet und auch eine Kokosnuss gespalten. Unverzichtbar für jede Reise, hier nicht
dabei, weil er als Geschenk an der Schule geblieben ist.
Sonnenbrille: Könnte man meinen, gehört aber nicht dazu. Wer eine Sonnenbrille trägt verbirgt seine Augen und das gilt als abweisend oder arrogant. Daher besser: Eine Kappe oder Schirmmütze tragen und den Leuten in die Augen blicken. Das ist höflicher und man bekommt auf dem Markt bessere Preise!
So
20
Sep
2015
Wiesn-Wirtsleute sind sie noch nicht, aber unter die professionellen Braumeister dürfen sie sich durchaus trauen: Andreas Hild und Margret Schlör eröffnen pünktlich zum Einzug der Wiesnwirte eine Konkurrenzveranstaltung im Münchner Lehel. Selbstgebrautes Bier, frische Brezn und ein warmer Leberkas haben viele Nachbar auf die Straße gelockt. Die Blasmusik des vorbeiziehenden Trachtenumzugs begleitet die fröhliche Gesellschaft. Später wird sie durch Live-Musik ersetzt.
Der ein oder andere aber mag sich fragen: Das Oktoberfest in München hat auf den ersten Blick sehr wenig mit der One World Secondary School Kilimanjaro in Tansania gemeinsam. Es sei denn, es handelt sich um den Wiesn-Anstich der Knöbelstraße und die Tochter des Braumeisters ist gerade erst von einer ausgiebigen Reise in Ostafrika zurückgekehrt. So kommt es zu der ungewöhnlichen Gegebenheit, dass das jährliche Braufest der Familie Schlör-Hild dieses Jahr Spenden für die deutsch-tansanische Modellschule sammelt.
Speis' und Trank im "Bierzelt" in der Knöbelstraße waren eine Gemeinschaftsaktion der Nachbarschaft und so hatten die Gäste einige Kapazitäten, um den ein oder anderen Euro für Friends of OWSK e.V. und damit direkt für die Schule zu spenden. Neben dem exzellentem selbstgebrauten Bier und einer Livemusik-Einlage von "Grüneis" für die Lehel-Nachbarn und deren Gäste freuten sich auch Lotte Schlör und Louis Jarvers, beides Gründungsmitglieder der Friends, über 300,- Euro zur Unterstützung der Arbeit in Kisangara.
Im Namen von Friends of OWSK e.V. und den Schülerinnen und Schülern der One World Secondary School Kilimanjaro bedanken wir uns recht herzlich für die Münchner Gastlichkeit und die großzügigen Spenden an die Schule in Tansania!
Di
25
Aug
2015
Gemeinsam mit 82 kg Reisegepäck haben sich im August drei Vereinsmitglieder der Friends auf den Weg an die One World Secondary School Kilimanjaro gemacht. Lotte, Vincent und Louis kamen als Delegation des Vereines aus dem fernen Deutschland und verbringen im Moment rund zwei Wochen an der deutsch-tansansichen Modellschule. Inzwischen an das Klima und neue Kultur gewöhnt stehen bei den drei ein Radioprojekt, sowie weitere Planungen für die gemeinsame Arbeit von Friends of OWSK e.V. und der Schule im ostafrikanischen Kisangara auf dem Programm. Vincent, stellvertretender Vorsitzender der Friends, äußert sich zuversichtlich: „Der persönliche Kontakt zur Schule, den Schülern und dem Staff ist uns sehr wichtig. Für die weitere Kooperation werden wir lange von unserem Besuch profitieren. Alleine die Schüler vor Ort zu erleben, ist einmalig!“
Louis fügt hinzu: „Ein wenig Routine ist beim zweiten Besuch in Tansania schon dabei, aber es ist jedes Mal aufregend!“ Beide betonen noch, dass es alle Reisekosten selbstverständlich aus privater Tasche gezahlt werden. Auch weiterhin werden 100 % der Spenden zugunsten der Schule und ihrer Schüler verwendet. Lotte zeigt sich verblüfft: „Der Schulleiter Dr. Karl-Heinz Köhler hat nicht einmal einen Kühlschrank! Nur ein kleines Arbeitszimmer dient als Büro. Viel Geld für Verwaltung kann hier gar nicht versickern.“
Die Friends wünschen Vincent, Lotte und Louis eine erlebnisreiche Zeit in Tansania und viele eindrückliche Erfahrungen an der OWSK. Wir sind gespannt, von den Ergebnissen der Drei aus Kisangara zu hören!
Bis dahin: Safari njema na kurudi salama! (Gute Reise und eine sichere Rückkehr!)
Mi
01
Jul
2015
Bilder, Eindrücke und Momente aus der One World Secondary School Kilimanjaro. Eingefangen von unserer ehemaligen Volontärin Katharina und Swantje Köhler. Vielen Dank für einen Blick in das Leben an der Schule!
Friends of One World
Secondary School Kilimanjaro e.V. i.L.
Kohlrauschstr. 2 // 80805 München