Sprache verbindet. Viele Menschen definieren sich über diesen Weg. Für sie zeigt die Sprache, die man spricht, wer man ist und wo man herkommt. Tansania ist kein Land, in dem es eine feste Sprache gibt. Ja, Suaheli (oder auf Suaheli „Kiswahili“ genannt) ist die offizielle Landessprache. Die meisten Menschen sprechen sie auch. Doch für wenige ist die größte aller Bantusprachen eine Muttersprache. Alle Schüler haben erst ihre Stammessprache gelernt, dann für eine gemeinsame Kommunikation Suaheli.
Die ersten Schritte im „Survival Suaheli“ sind recht einfach. Die Aussprache und die Schreibweise gleichen dem Deutschen bis auf zwei, drei Ausnahmen wie ein Ei dem anderen. Somit kann man die meisten Wörter deutsch aussprechen und wird verstanden.
Lektion 1:
DIE BEGRÜSSUNG
Eine der wohl wichtigsten Rituale in Tansania ist das ordentliche Grüßen. Wer das missachtet wird als unhöflich, forsch oder Tourist abgetan. Es gibt sehr viele, verschiedene Begrüßungen. Die hier gelistete ist aber eigentlich im Umgang mit allen möglich.
Habari? - Hallo und wie geht es dir?
Nzuri. - Gut.
Salama. - Friedlich. / Gut.
Im Umgang mit Touristen und deshalb mit Weißen allgemein verwenden viele Tansanier die Begrüßung „Jambo“ (Singular von „Mambo“). Er wird ausschließlich für Touristen verwendet und von allen Locals belächelt. Ich hasse es, wenn mich jemand so anspricht. Gleiches gilt über „Hakuna matata“ („Kein Stress“ – und ja, das kommt in König der Löwen vor). Ich antworte auf so etwas stets mit „Sijambo“, der Antwort auf die Frage „Hujambo?“, und das signalisiert, dass ich versuche mehr zu sprechen als der gewöhnliche Tourist.
Lektion 2:
DAS MITLEID
Tansania ist ein Land, das sehr viel Wert auf Höflichkeit legt. Besonders eine Etikette wird sehr viel verwendet und hoch angesehen, wenn auch Weiße ihr folgen. Es geht um die Mitleidsbeurkundung.
Durch das Wörtchen „Pole“ drückt man die Wertschätzung der Arbeit aus und verdeutlich gleichzeitig, dass man wahrnimmt, was der andere macht. Die Situationen, in denen „polt“ wird, sind unerschöpflich. Eigentlich geht das immer, besonders aber, wenn jemand arbeitet. Folgende Situationen sind typisch zum „Polen“: Kochen, Lasten tragen, weite Strecken gehen, Unterrichten, Arbeit beenden, Einkaufen, wenn Angehörige sterben, Holz hacken, Feuer machen, Rumsitzen, Entspannen, usw.
Ja, auch bei den letzten beiden wurde ich schon so oft bepolt. Das ist dann ein wenig komisch, heißt aber eigentlich nur, dass dich ein anderer wahrnimmt und wertschätzt und darüber kann man sich nur freuen.
Die Standard-Antwort auf „Pole“ lautet „Asante“, was einfach Danke heißt.
Folgende Variationen sind hier häufig verwendet: „Pole sana“ (sehr Pole), „Pole kwa kazi“ (Pole für die Arbeit), oder „Pole kwa wewe“ (Pole für dich)“, „Poleni" (Pole für mehrere), ...
Lektion 3
DER PREIS UND DER HANDEL
Geht immer: Den Preis hinterfragen. Geht gar nicht: Preise für Touristen bezahlen.
In Tansania wird mit tansanischen Schilling bezahlt, die einen Kurs von 1:2000 mit dem Euro haben. Das erleichtert die Umrechnung sehr, heißt aber auch, dass der größte Geldschein (10.000 Tsh) unserem kleinsten Schein entspricht. Große Beträge aus dem Geldautomat sind also gleich ein Bündel der roten Scheine und ein volles Portemonnaie. Das tolle dabei ist, dass es auch noch viel Geld wert ist. Im Vergleich zum deutschen Lebensstandard sind Lebensmittel, Kleidung und von Hand gemachte Dinge sehr günstig.
Viele Menschen verdienen nicht viel, sodass man als Deutscher mit 200.000 Tsh (100€) sehr weit kommt. Ich bin für das 1,5-fache 2000 km gereist und habe 10 Tage Urlaub gemacht. Selbstverständlich wissen die Tansanier, dass Weiße viel Geld haben und verkaufen fast alles teurer. Besonders eben in den Touristen-Hochburgen, wie z.B. Sansibar, Dar Es Salaam, Arusha und Moshi. Das ist gar nicht böse gemeint – wer würde das nicht so machen? Ein wenig zu viel bezahlen ist auch nicht schlimm. Als Tourist feilscht man nicht um 200 Schilling (10 Cent). Das können einem die Leute und das Land wert sein. Aber damit man sich nicht nach Strich und Faden übers Ohr hauen lässt gilt: Preise merken ODER andere Leute nach dem Preis fragen ODER vor dem Kauf überlegen, wie viel man bereit ist zu zahlen ODER sich abziehen lassen. Von letzterem ist abzuraten. Feilschen sollte man bei Souvenirs immer. Auf dem Markt der Einheimischen eher weniger.
Im Sinne unserer „Survival Suaheli“-Lektionen kommen hier die wichtigsten Sätze beim Einkauf:
Kuna … ? - Gibt es… ?
Ndiyoo. - Ja.
Hapana. - Nein.
Hakuna … - ... gibt es hier nicht.
Ni shillingi ngapi? - Was kostet das?
Bei ghali. - Ein teurer Preis. (zum Meckern!)
Naomba hiki. - Ich hätte gerne dies.
Asante, rafiki. - Danke, mein Freund.
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